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Durchbruch-Preis für Neutrino-Physiker

Prof. Dr. Kai Zuber. Foto: Amac Garbe/ www.ein-satz-zentrale.de

Der Neutrino-Physiker Prof. Kai Zuber von der TU Dresden. Foto: Amac Garbe/ www.ein-satz-zentrale.de

Stiftung zeichnet auch Prof. Zuber von TU Dresden aus

Dresden/New York, 9. November 2015. Die Stiftung des russischen Milliardärs Juri Milner zeichnet in diesem Jahr gemeinschaftlich 1377 Neutrino-Physiker mit dem „2016 Breakthrough Prize in Fundamental Physics“ aus. Zu den Ausgezeichneten gehört auch der Physik-Professor Kai Zuber von der TU Dresden.

Wandlungsfähige Elementarteilchen nachgewiesen

Zuber und seine internationalen Kollegen hatten an fünf Experimental-Anordnungen weltweit nachgewiesen, dass sich die lange Zeit so rätselhaften Neutrino-Elementarteilchen in verschiedenen Arten auftreten, sich ineinander umwandeln können („Neutrino-Oszillation“) und eine – wenn auch geringe – Masse besitzen. Für diese Entdeckung hatten erst kürzlich die Forscher Takaaki Kajita und Arthur B. McDonald den Physik-Nobelpreis gewonnen. Nun zeichnet die „Breakthrough Prize“-Stiftung auch die anderen beteiligten Physiker aus. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stiftung besondere Durchbrüche für das menschliche Wissen.

Die Neutrino-Nachweismaschine am "Sudbury Neutrino Oberservatory" - Blick auf die riesige Kugel mit schwerem Wasser in einer ehemalige Nickel-Mine. Foto: Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory, SNO

Die Neutrino-Nachweismaschine am „Sudbury Neutrino Oberservatory“ – Blick auf die riesige Kugel mit schwerem Wasser in einer ehemalige Nickel-Mine. Foto: Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory, SNO

Kai Zuber leitet im TU-Institut für Kern- und Teilchenphysik die Arbeitsgruppe für Kernphysik. Er arbeitet zudem seit 15 Jahren am „Sudbury Neutrino Observatory“ (SNO) in (Kanada) mit und ist auch am Nachfolge-Experiment „SNO+“ beteiligt. Seine Spezialität sind die erwähnten Neutrinos.

Diese Elementarteilchen waren jahrzehntelang nur sehr schwer nachzuweisen, weil sie selbst ganze Planeten mühelos zu durchqueren zu scheinen, ohne sich von Materie aufhalten zu lassen. Zeitweise standen die Neutrinos auch im Verdacht, mit Überlicht-Geschwindigkeit durchs All zu eilen. Diese Annahme hat sich aber inzwischen als Messfehler herausgestellt. Die genaue Masse der Neutrinos zu bestimmen, gilt als wichtige Herausforderung für die Physikergemeinde. Denn so extrem leicht das einzelne Neutrino auch sein mag: Angesichts der Menge dieser Teilchen im All könnten sie ausschlaggebend für die Gesamtmasse des Universums (und damit dessen Zukunft) sein.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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