In Deutschland warten derzeit rund 8000 Dialyse-Patienten auf eine Nierentransplantation. Da aber pro Jahr nur reichlich 2000 Spenderorgane zur Verfügung stehen, gibt es eine bundesweit geltende Warteliste.
Erst bei nahem Nierenversagen kommt OP in Frage
Um in die Warteliste aufgenommen zu werden, „muss ein endgültiges Nierenversagen vorliegen, das eine Dialysebehandlung erforderlich macht oder in Kürze erforderlich machen wird“, wie es die „Deutsche Stiftung Organtransplantation“ (DSO) formuliert hat.
Lokale Transplantations-Konferenz entscheidet über Aufnahme in Liste
Liegen keine Hinderungsgründe vor (zum Beispiel eine aussichtslose Behandlung im konkreten Fall), entscheidet eine Transplantations-Konferenz am jeweiligen lokalen Nieren-Transplantationszentrum über die Aufnahme des Patienten und die Dringlichkeit der Operation. Dieser Konferenz gehören ein Transplantationschirurg/Urologe, ein Nephrologe (Nierenexperte) sowie weitere Fachärzte, Pflegevertreter und zum Beispiel auch Juristen an.
Reihenfolge nach Punktesystem
Über die Platzierung auf der Warteliste entscheidet dann ein Punktesystem. Im Regelfall braucht ein Patient etwa 800 bis 850 Punkte, um an die Reihe zu kommen. Einerseits gibt es 33 Punkte pro Jahr Wartezeit. Einen Regionalbonus von 200 Punkten gibt es, wenn Organspender und Patient aus der selben Region kommen. Und: Je höher die biologische Kompatibilität der gerade verfügbaren Spenderniere mit dem Patienten bewertet wird, um so mehr Punkte gibt es extra. Anders ausgedrückt: Je geringer die Mediziner die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass das Spenderorgan vom Körper abgestoßen wird, umso mehr steigen die Chancen des jeweiligen Patienten auf eine Transplantation.
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