
Biegsame Bildschirme im A4-Format waren erst der Anfang: Mit EU-Hilfe soll das Dresdner PL-Werk künftig noch größere Formate herstellen. Foto: Plastic Logic
Werk soll neben Bildschirmen künftig auch großformatige flexible Leuchten, Sensoren und Transponder herstellen
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Dresden, 3. Oktober 2014: Plastic Logic will seine Dresdner Fabrik für elektronisches Papier (ePapier) mit Förder-Millionen aus Brüssel um- und ausbauen. Das geht aus einer förmlichen „Interessensbekundung“ des Unternehmens für das EU-Mikroelektronik-Programm „ECSEL“ hervor. Demnach wollen die Engländer ihr sächsisches Werk so umrüsten, dass es neben elektronischem Papier – wie es beispielsweise für eBuch-Lesegeräte, digitale Haltstellen-Aushänge oder iPhone-Zweitbildschirme eingesetzt wird – auch andere biegsame Elektronik auf Kunststoffbasis herstellen kann, zum Beispiel intelligente Kleidung, flexible Leuchtdioden, Sensoren und Funkchips.
Biegsame Groß-Bildschirme und Elektronik-Rollendruck geplant

Im Dresdner Organikelektronikzentrum Comedd wird bereits die Produktion flexibler OLEDs von der Druckrolle erprobt. Foto: Fraunhofer-Comedd
Außerdem ist vorgesehen, die Anlagen in Dresden auf Bildschirmgrößen jenseits des A4-Formats und in einer zweiten Pilotlinie auf eine Rolle-zu-Rolle-Produktion umzustellen, die ePapier wie Zeitungen massenhaft im Endlosbetrieb „drucken“ kann. Hier dürften vor allem die Erfahrungen der Dresdner Fraunhofer-Institute FEP und Comedd gefragt sein, die bereits organische Leuchtdioden in solch einem Pilot-Rollenverfahren testen. Die Plastic-Logic-Fabrik soll anscheinend durch dieses ECSEL-Projekt „FlexPilot“ zu einer Art offenen Werkstatt beziehungsweise Foundry umstrukturiert werden, in der auch kleine innovative Unternehmen neue Produkte und Anwendungsszenarien für flexible Kunststoffelektronik entwickeln und fertigen sollen.
Wieviele Millionen Plastic Logic dafür brauchen wird und ob die EU das Geld herausrückt, steht zwar noch nicht fest. Aber die Chancen sächsischer Unternehmen, bei ECSEL zum Zuge zu kommen, stehen diesmal für sächsische Projekte gut. Autor: Heiko Weckbrodt