Forschung, News, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Neuartige Stahlfilter mit Rossendorfer Ionenkanonen entwickelt

Mit Edelgas durchlöcherte Edelstahlfolien in 10.000-facher Vergrößerung. Foto: HZDR

Mit Edelgas durchlöcherte Edelstahlfolien in 10.000-facher Vergrößerung. Foto: HZDR

Risikokapitalgeber steigen bei Ausgründung „i3“ ein

Dresden-Rossendorf/Hamburg, 28. August 2014: Um kleinste Reststoffe in Proben noch besser heraussieben zu können, haben Dresdner Forscher neuartige Edelstahl-Filter entwickelt, die deutlich effektiver und umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoff-Membranen sein sollen. Hergestellt werden sie, indem Ionenkanonen feine Stahlplättchen mit Edelgas-Atomen beschießen und so Poren erzeugen.

Das Verfahren wurde vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Helmholtz-Ausgründung „i3 Membrane GmbH“ (Dresden/Hamburg) entwickelt. Es gilt als so innovativ, dass nun mit dem „High-Tech-Gründerfonds“ aus Bonn und dem „Innovationsstarter-Fonds“ aus Hamburg zwei Risikokapital-Geber in das junge Unternehmen investieren wollen.

Edelgas löchert Edelstahl

i3-Chef Stephan Brinke-Seiferth. Foto: privat

i3-Chef Stephan Brinke-Seiferth. Foto: privat

„Bei unserem Herstellungsprozess werden Edelgas-Atome mittels Ladung zunächst beschleunigt und so in großer Anzahl in die Edelstahlfolie implantiert. Die Atome häufen sich in der Folie an, wodurch sich kleine Bläschen bilden, aus denen dann größere Poren entstehen“, erläuterte i3-Chef Stephan Brinke-Seiferth, der zusammen mit Prof. Andreas Kolitsch vom HZDR im Jahr 2012 die Idee zur Herstellung der Membran hatte. Diese neuen Filter sind laut HZDR-Angaben besonders beständig. Zudem werden für ihre Produktion keine giftigen Chemikalien benötigt wie für Kunststoff-Filter, wie sie in den 1960ern entwickelt wurden und heute den wachsenden Filtermarkt unter anderem für die Medizin- und Pharmatechnik bestimmen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar