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Männer suchen im Internet Sex, Frauen den Flirt

Für Frauen versprechen sich von Kontaktbörsen im Netz eher romantische Beziehungen und Flirts. Foto: "Zu Zweit"

Für Frauen versprechen sich von Kontaktbörsen im Netz eher romantische Beziehungen und Flirts. Foto: „Zu Zweit“

Single-Börse und Uni München werten Facebook-Profile aus

München, 1. November 2013. Männer suchen im Internet vor allem Sex, Frauen dagegen eher feste Partner oder einen Flirt. Das teilte die Single-Börse „Zu-Zweit“ unter Berufung auf eine gemeinsame Studie mit der Ludwig-Maximilians-Universität München mit. Dabei hatten die Analysten rund 4000 deutsche Facebook-Profile ausgewertet. Die maskuline Präferenz für Sex machten sie daran fest, dass 41 Prozent der Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen für „Casual Dating“-Börsen im Netz präferieren, die also Gelegenheits-Verabredungen vermitteln. Dagegen ziehen 51 Prozent der Frauen Single-Börsen (Männer: 35 Prozent) und weitere 34 Prozent Online-Partnervermittlungen (Männer: 24 Prozent).

Sozialpsychologe: Öffentliches „Bitch-Sein“ zieht Männer an, die man nicht so gerne hat

Dr. Werner Degenhardt von der Uni München. Foto: LMU

Dr. Werner Degenhardt von der Uni München. Foto: LMU

Diese unterschiedliche Interessenslagen haben nach Ansicht von Sozialpsychologen Dr. Werner Degenhardt von der Uni München „viel mit Erziehung und mit gesellschaftlichen Erwartungen zu tun. Frauen werden, auch wenn sie locker gehandhabter Sexualität zugetan sind, selten öffentlich sagen: ,Hört mal, ich bin zu allem bereit und leicht zu haben.’ Denn durch die öffentliche Proklamation des ,Bitch-Seins’ werden Männer angezogen, die man vielleicht gar nicht so gerne hat“, schätzte Degenhardt ein. „Bei einem Mann, der viele Frauen hat, ist es ja immer noch so, dass er es stolz zugeben kann. Da haben wir es mit gesellschaftlichen Stereotypen zu tun, die intensiv gepflegt werden.“

Kehrseite Warenhausmentalität

Zugleich warnte der Sozialpsychologe vor den Kehrseiten der Vermittlungsbörsen im Netz: „Im Grunde ist das Ausdruck einer Mentalität, die die Welt als Warenhaus ansieht“, betonte er. Allerdings habe das Internet auch die Chancen für ungewöhnliche Beziehungen verbessert: „Das hat sich nun durch das Online-Dating im Internet wirklich radikal geändert, dass Randgruppen um Größenordnungen besser zueinander finden können. Wann jemals hätte es die Möglichkeit gegeben, dass eine 70-jährige Frau mit einer spät erwachten Neigung zu unter 30-jährigen Gärtnern ihren Lebenspartner findet?“

Börsen sind keine Spielwiese für Freaks mehr

Allerdings zeigt die Analyse auch, dass Online-Partnerbörsen längst keine Spielwiese nur für „einsame Freaks“ mehr sind: Die meisten Nutzer haben „vielseitige Hobbies und Interessen“ und der Akademiker-Anteil ist sehr hoch. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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