Verlage sollen mehr Apps & Co. anbieten
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Leipzig/Frankfurt am Main, 16. März 2013: Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ (Frankfurt/Main) hat zur Leipziger Buchmesse Verlage und Handel ermuntert, ihre Angebote um mehr Apps, eBücher und ähnliche elektronische Formen zu erweitern, um Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern. Laut einer „E-Reader-Studie“ des Instituts für Lese- und Medienforschung der „Stiftung Lesen“ seien damit selbst lesefaule Jugendliche erreichbar.
„Gerade Kindern und Jugendlichen, die sonst wenig lesen, erscheint das Lesen in digitaler Form als moderne und damit attraktive Tätigkeit“, betonte Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der „Stiftung Lesen“. „Außerdem wirken gerade lange Texte auf dem E-Reader* leichter zu bewältigen als ein mehrere Hundert Seiten dickes Buch.“
Generell liegt der eBuch-Marktanteil in Deutschland sowohl bei Erwachsenen wie Jugendlichen bei zwei Prozent. Der Börsenverein rechnet in diesem Jahr allerdings mit einem deutlichen Wachstum in diesem Segment.
Sinkende Umsätze: Jugendliche finden „Jugendbücher“ doof
Im Segment „Jugendbuch“ sinken die Umsätze derzeit. Sie machten 2012 etwa 15,6 Prozent des Buchmarktes aus. Einerseits fehlen Kassenschlager wie die Harry-Potter-Bücher. Andererseits orientieren sich Jugendliche laut dem Trendbericht des Börsenvereins zunehmend auf Erwachsenen-Literatur und meiden Bände, die als „Jugendbücher“ deklariert sind. Viele Verlage sind daher dazu übergegangen, die Altersempfehlungen für Bücher generell künstlich hochzusetzen. Heiko Weckbrodt
* eReader: spezielles Lesegerät für elektronische Bücher (eBooks)