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Ifo-Forscher: Cluster-Idee wird maßlos überschätzt

Jochaim Ragnitz. Abb.: ifo DD

Joachim Ragnitz. Abb.: ifo DD

Dresden, 16.7.2012: Von Wirtschaftspolitikern werden sie gern und oft als Paradebeispiele vorgeführt, wie Vernetzung auch strukturschwache Regionen zu höherer wirtschaftlicher Schlagkraft führen können: „Cluster“, jene Netzwerke aus Firmen und Instituten, in denen Wirtschaft und Wissenschaft an gemeinsamen Projekten arbeiten. Ifo-Forscher Prof. Joachim Ragnitz hat indes nun davor gewarnt, zu hohe Erwartungen in das Konzept zu projizieren: „Die Cluster-Idee wird maßlos überschätzt“, meint der Vizechef der Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungs-Instituts „ifo“.

Zwar könnten Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in solchen Netzwerken wie „Cool Silicon“ beschleunigt werden, auch Grundstrukturen neuer Wertschöpfungsketten entstehen. Mit der Innovations- und Kapitalkraft großer Hightech-Konzerne könnten es solche Cluster aber nicht aufnehmen: Um aufwändige Entwicklungen zu stemmen, seien unternehmerische Strukturen und das dahinter stehende Geld notwendig, dies könne ein Netzwerk nicht ersetzen.

Er persönlich glaube, so Ragnitz, dass viele Cluster nur durch staatliche Fördergeldflüsse zusammen gehalten werden und auseinanderfallen, sobald diese versiegen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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