Dresden, 19.6.2012: Chemikalien statt Elektronen nutzt ein neuer chemischer Mikroprozessor zum Rechnen, den ein Team der TU Dresden entwickelt hat. Der Chip nimmt zwar Grundkonzepte der siliziumbasierten Mikroelektronik auf, besteht allerdings aus Polymeren, die Tausende transistorähnliche Bauelemente bilden. Gerechnet wird durch chemische Reaktionen statt elektrische Schaltungen.
Erste Einsatzfelder für den „Lab-on-a-Chip“-Mikroprozessor sieht das Team um Prof. Andreas Richter vom Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik zunächst in der Medizin, Umwelt- und Prozesstechnik. Denkbar seien zum Beispiel rein chemische Analyse-Computer, die anhand eines Tröpfchens Körperflüssigkeit sofort feststellen können, wie es dem betroffenen Menschen gesundheitlich geht, welche akuten Krankheiten er hat und welche Therapien zu empfehlen sind.
Der chemische Prozessor ist Teil des Exzellenz-Komplexes „Center for Advancing Electronics Dresden“ (cfAED), mit dem sich die TU Dresden erfolgreich um die Aufnahme in den Kreis der deutsche Exzellenz-Unis beworben hatte (Der Oiger berichtete). Heiko Weckbrodt
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