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„Basel III“: Bitkom fürchtet Kreditklemme für Hightech-Mittelstand

Berlin, 12.4.2012: Durch die schärferen Risiko- und Eigenkapitalvorgaben der neuen EU-Bankenreform „Basel III“ droht kleinen und mittelständischen Hightech-Unternehmen in Deutschland ab 2013 eine Kreditklemme. Davor hat der Hightech-Branchenverband „Bitkom“ heute gewarnt. „Ohne weitere Anpassungen beschränken die Basel-III-Vorgaben den Spielraum für Banken bei der Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen und verteuern solche Kredite“, schätzte der Bitkom-Mittelstandsbeauftragte Heinz Paul Bonn ein.

Das Reformpaket „Basel III“ entstand auch in Konsequenz aus den Finanzkrisen der jüngeren Vergangenheit und soll ab 2013 schrittweise in den EU-Ländern in Kraft treten. Das Paket sieht vor, dass die Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen und Risikokredite stärker durch eigenes Kapital absichern müssen als bisher. Und gerade bei Hightech-Firmenneugründungen liegt Risiko in der Natur, da sie oft auf unerprobten, aber innovativen Technikansätzen basieren.

Derzeit allerdings kann in Deutschland von den oft beschworenen Kreditengpässen kaum die Rede sein, wie der Bitkom selbst einräumt: In einer Verbandsumfrage unter Mitgliedsunternehmen gaben nur neun Prozent der Hightech-Firmen Kreditprobleme als Wachstumshinternisse an. Zudem haben sich viele Mittelständler inzwischen weitere Finanierungsquellen wie etwa Kapitalmarktanleihen erschlossen.

Durch „Basel III“ sollen Dominoeffekte wie während der Bankenkrise 2009 vermieden werden, die auch dadurch zu Stande kamen, dass unterdeckte Darlehen immer weiter verkauft worden und viele Banken zu wenig Eigenkapital hatten, um Kreditausfälle zu kompensieren. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: News, Wirtschaft

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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.

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