Arlington, 13.3.2012: Die US-Forschungsagentur für Verteidigung, die DARPA, sucht neue Wege der Internetkriegsführung. Wie Direktorin Dr. Regina Dugan mitteilte, hat die Agentur ihr dafür reserviertes Budget in diesem Jahr um 88 auf 208 Millionen Dollar (158 Millionen Euro) erhöht. „Bösartige Cyber-Attacken sind nicht einfach nur eine Gefahr für unsere Bits und Bytes“, sagte Dugan zur Begründung. „Sie bedrohen unsere physischen Systeme, inklusive unserer militärischen Systeme.“ In den kommenden Jahren werde ein Fokus der DARPA daher auf „offensiven Fähigkeiten“ für die Cyberkriegsführung des Pentagon gerichtet sein.
Was genau die DARPA plant und an welche „Bedrohungen“ sie da denkt, führte Dugan nicht genau aus. Allerdings hatten durch Hacker und undichten Stellen veröffentlichten Wikileaks-Informationen über zweifelhafte Militäreinsätze im Irak die Reputation der US-Regierung schwer angeschlagen.
Zudem gibt es ernstzunehmende Hinweise, dass staatliche Stellen direkt oder indirekt hinter einigen Internetattacken der vergangenen Jahre stecken könnten. Beispiele dafür sind Wirtschaftsspionage-Attacken in den USA, hinter denen man chinesische „Staats-Hacker“ vermutete, oder die Störungen in iranischen Atomanlagen, beziehungsweise mutmaßlich staatlich geförderte Angriffsprogramme wie Stuxnet (2010) und Duqu (2011). Erst kürzlich hatte deshalb Eugen Kaspersky, Chef der gleichnamigen russischen Sicherheitssoftware-Firma, eine internationale Sicherheitsorganisation gegen Cyberattacken gefordert (Wir berichteten). Heiko Weckbrodt
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