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Sachsens Wirtschaftsminister für gedrosselte Solarförderung

Sven Morlok. Abb.: sachsen.de

Sven Morlok. Abb.: sachsen.de

Dresden, 23.2.2012: Der sächsische Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) hat die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung begrüßt, die Solarförderung zu kappen. „Um den unverhältnismäßigen Zubau von Photovoltaikanlagen und damit eine Kostenbelastung des Strompreises für Haushalts- und Industriekunden zu vermeiden, ist eine zusätzliche Absenkung der Vergütung für neu installierte Anlagen unausweichlich“, erklärte der Minister.

Vor allem in Freiberg wird er sich damit wohl keine Freunde machen: Dort machen die Mitarbeiter der Deutschen Solar gegen die Kürzung der Solarförderung mobil, sie sehen dadurch ihre Arbeitsplätze gefährdet. In Sachsen hängen mehrere Tausend Jobs an der Solarindustrie, neben Freiberg betrifft dies vor allem die Standorte Hohenstein-Ernstthal (Anlagenbauer Roth & Rau) und Dresden (Modulhersteller Solarwatt und andere).

Aus Sicht des Steuer- und Stromkostenzahlers sind die Kappungspläne für die Einspeisevergütung des Photovoltaik-Stroms allerdings durchaus nachvollziehbar: Im Jahr 2011 wurden Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 7,5 Gigawatt installiert, doppelt so viel wie prognostiziert. Das ist erst mal gut für die „Energiewende“, aber treibt die Kosten für selbige in die Höhe, da die Photovoltaik eine recht teure Technologie ist.

Zudem ist nicht mehr der doppelte Nutzen der frühen Solarförderphase (Öko-Orientierung und Förderung der einheimischen Industrie gegeben: Laut Angaben des sächsischen Wirtschaftsministeriums ist der Marktanteil deutscher Anbieter drastisch gesunken. „Noch 2004 kamen über zwei Drittel der Photovoltaiksysteme aus Deutschland“, teilte das Ministerium mit. „Heute beträgt der Anteil in Deutschland produzierter Module am deutschen Markt etwa noch 25 Prozent. 70 Prozent der installierten Module kommen aus China.“ Heiko Weckbrodt

Die Bundesregierung will die Einspeisevergütung daher nun um 15 Cent je Kilowattstunde senken und die Jahresinstallation auf 2,5 bis drei Gigawatt begrenzen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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