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EU will Hightech-Fabriken mit 6 Milliarden Euro fördern

Die meisten Roboter bei Infineon Dresden sehen wie klassische Industrieroboter aus - aber es gibt auch zwei "Humanoide", die durch die Produktion tingeln und die Reinraum-Atmosphäre kontrollieren. Abb.: Infineon

Blick in den Infineon-Reinraum in Dresden. Abb.: Infineon

Brüssel/Dresden, 1.12.2011: Die EU-Kommission will ein insgesamt rund 80 Milliarden Euro umfassendes Wachstums- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ auflegen. Rund sechs Milliarden Euro sollen „in den Ausbau der europäischen industriellen Kapazitäten bei den Schlüsseltechnologien“ fließen, kündigte die Kommission an.

Zu diesen förderwürdigen Schlüsseltechnologien zählt die EU die „Photonik sowie Mikro- und Nanoelektronik, Nanotechnologien, fortgeschrittene Werkstoffe sowie fortgeschrittene Fertigung und Verarbeitung und die Biotechnologie“. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), der wegen eben diesem Punkt zuvor mit seinem Kabinett in Brüssel vorstellig war (Der Oiger berichtete), verbuchte das neue Programm, dass von 2013 bis 2020 laufen soll, auch als sächsischen Erfolg.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Abb.: J. Jeibmann/Staatskanzlei

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Abb.: J. Jeibmann/ Staatskanzlei

„In jahrelangen Anstrengungen ist es gelungen, die EU zu einem Bekenntnis zur aktiven Förderung von Schlüsseltechnologien zu gewinnen“, kommentierte Tillich. Er kündigte an, dass sich der Freistaat in Berlin und Brüssel um Fördermittel aus dem Programm bemühen wird. „Unsere Chancen sind gut, als Forschungs- und Hochtechnologiestandort, der in Deutschland mit an der Spitze steht, daran zu partizipieren.“

 Hintergrund: Der Freistaat befürchtet Nachteile vor allem für das Mikroelektronik-Cluster Dresden, wenn die reguläre EU-Strukturförderung im kommenden Jahr für Sachsen reduziert wird beziehungsweise die zulässigen Subventions-Obergrenzen für Chipwerk-Ansiedlungen hier weiter sinken. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt