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Auf zur Kometenjagd: Rosetta aus Kälteschlaf erwacht

Die künstlerische Visualisierung zeigt, wie Rosetta im November 2014 das Landemodul Philae auf dem Kometen "67P/ Churyumov–Gerasimenko" absetzen soll. Visualisierung: ESA, J. Huart

Die künstlerische Visualisierung zeigt, wie Rosetta im November 2014 das Landemodul Philae auf dem Kometen „67P/ Churyumov–Gerasimenko“ absetzen soll. Visualisierung: ESA, J. Huart

Nach 2,5 Jahren meldet sich Raumsonde bei der ESA zurück

Sonnensystem/Darmstadt/Dresden, 20. Januar 2014: Im Darmstädter ESA-Kontrollzentrum dürften heute Abend einige Sektkorken knallen: Nach zweieinhalbjährigem Tiefschlaf ist die Sonde „Rosetta“ wieder erwacht und hat sich 19.18 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei der europäischen Raumfahrtagentur zum Dienst zurückgemeldet. Sie bricht nun zum Kometen „Churyumov-Gerasimenko“ auf. Dort soll sie im August ankommen und drei Monate später – voraussichtlich am 11. November 2014 – das Landemodul „Philae“ auf der Kometenoberfläche absetzen.

Tiefschlaf sollte Energie für neuen Schwung sparen

„Rosetta“ war im Jahr 2004 von der Erde gestartet und hatte mehrmals Erde und Mars umrundet, um Schwung für ihre Reise in das äußere Sonnensystem zu nehmen. Die ESA-Ingenieure hatten die Sonde im Juni 2011 in Tiefschlaf versetzt, um Energie für den nächsten Schwung zu sparen. In dieser Zeit waren nur der Bordcomputer und ein paar kleine Heizungen aktiv. Eine interne Uhr hat „Rosetta“ heute wieder geweckt.

Erweckungs-Video (ESA):

Kälte und Strahlung strapazieren Technik

Das klingt wie eine selbstverständliche Aufgabe, aber wer sich an den Film „Apollo 13“ erinnert, weiß, dass die extreme Kälte und die kosmische Strahlung im Weltall alle Technik bis an ihre Grenzen strapaziert. „Nach einem spannenden Tag sind wir absolut erfreut, unser Raumschiff wieder wach und online zu haben“, betonte ESA-Missionsleiter Fred Jansen.

Dresdner Forscher an Kometen-Radar beteiligt

Die aufwendige Mission soll den Astrophysikern neue Erkenntnisse über die innere Beschaffenheit von Kometen liefern – diese gehören zu den ältesten Objekten unseres Sonnensystems. Unter anderem soll Philae ein Radarsignal durch den Kometenkern senden, das dann von Rosetta ausgewertet wird. An diesem Experiment „CONSERT“ (Comet Nucleus Sounding Experiment by Radiowave Transmission) ist auch die Professur Hochfrequenztechnik der TU Dresden beteiligt. Die Dresdner Forscher hatten im Vorfeld auf ihrem neuen Supercomputer „Taurus“ den Einsatz von „CONSERT“ bei der Philae-Landung simuliert. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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