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ESA zündet Milliarden Sonnen in Planetarien

Gaia vermisst unsere Galaxis. Abb.: ESA

Gaia vermisst unsere Galaxis. Abb.: ESA

Spektakuläre Astro-Show begleitet „Gaia“-Mission

Hamburg/Radebeul, 8. Januar 2014: Einen knappen Monat nach dem Start von „Gaia“ lässt die ESA deutsche Astro-Fans mit einer spektakulären Show an der ambitionierten Mission teilhaben: Unter dem Titel „Milliarden Sterne“ hat die europäische Raumfahrtbehörde eine Planetariums-Schau kreiert, die heute in Hamburg Premiere feiert. Auch ein sächsisches Planetarium gehört zu den Premieren-Orten: Ab 18. Januar ist auch die Sternwarte Radebeul an Bord der virtuellen Reise durch unsere Milchstraße.

Werbevideo (ESA):

„Das ist eine richtig klasse gemachte Fulldome-Show, die unsere ganze Kuppel ausfüllt“, freut sich der Radebeuler Sternwarten-Chef Ulf Peschel schon jetzt. Die Schau erlaube spektakuläre Einblicke in die großen astrophysikalischen Rätsel unserer Zeit, thematisiere beispielsweise die mysteriöse „Dunkle Materie“ in unserer Galaxis. „Und man muss ja auch sagen: Die ESA-Shows sind immer ein Hingucker, aber eben auch tiefschürfender als amerikanische Produktionen“, betonte Peschel.

Virtuelle Reise durch die Galaxis

Eine Milliarde Sonnen warten auf die Plannetariums-Besucher. Abb.: ESA

Eine Milliarde Sonnen warten auf die Plannetariums-Besucher. Abb.: ESA

In der Astro-Show ist in hoher Videoauflösung zunächst der Start von „Gaia“ in den Erdorbit zu sehen, wo das Weltraumteleskops in den kommenden Jahren in bisher einzigartiger Präzision die Millionen Sterne in unserer Galaxis – und später auch darüber hinaus – für eine kosmische Landkarte vermessen soll. Der Besucher muss allerdings nicht so lange warten, sondern begibt sich in der Schau gleich virtuell auf eine spektakuläre Raumfahrt durch die Milchstraße, durch geheimnisvolle Nebel, vorbei an Roten Riesen und weißen Zwergen, an Pulsaren und Schwarzen Löchern. Diese Weltraumreise selbst wird etwa 45 Minuten dauern, daran docken sich in in Radebeul Live-Vorträge an, so dass für den Besuch etwa 75 Minuten einzuplanen sind. Und diese Visite werde nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche ein tolles Erlebnis sein, schätzt Peschel ein.

Chaos-Tochter soll Dunkle Materie entschlüsseln

Das „Gaia“-Teleskop war am 19. Dezember, getragen von einer russischen Sojus-Rakete, vom ESA-Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana in den Orbit gestartet. „Gaia“ soll in den kommenden Jahren in bisher einzigartiger Genauigkeit die Position und Bewegung von etwa einem Prozent der 100 Milliarden Sterne in unsere Milchstraße vermessen. Die Astronomen erhoffen sich daraus unter anderem auch Rückschlüsse auf die mysteriöse „Dunkle Materie“, die im interstellaren Raum vermutet wird: Sie ist laut Theorie unter anderem dafür verantwortlich, dass sich die Sterne an der Peripherie von Galaxien schneller bewegen als die Keplerschen und Newtonschen Gesetze eigentlich zulassen. Auch rechnen die Astronomen mit der Entdeckung von bisher unbekannten Exo-Planeten, Supernovae und anderen kosmischen Objekten. Benannt ist das Weltraumteleskop nach der griechischen Urgöttin und Erdgöttin Gaia, die der Mythologie zufolge aus dem Chaos entstand. Autor: Heiko Weckbrodt

„Milliarden Sonnen – Eine Reise durch die Galaxis“, ESA-Astro-Show zur Gaia-Mission, 18. Januar, 20 Uhr, Volkssternwarte „Adolph Diesterweg“ Radebeul, Auf den Ebenbergen 10a, Tel.: 0351-8 30 59 05, Mehr Infos im Netz hier
 
Ausgewählte Premieren:

Datum Stadt Land
08.01.2014 Hamburg Deutschland
08.01.2014 Berlin Deutschland
09.01.2014 Kiel Deutschland
10.01.2014 Münster Deutschland
14.01.2014 Osnabrück Deutschland
14.01.2014 Flensburg Deutschland
14.01.2014 Bochum Deutschland
15.01.2014 Cottbus Deutschland
18.01.2014 Radebeul Deutschland
24.01.2014 Rodewisch Deutschland
25.01.2014 Wolfsburg Deutschland
25.01.2014 Schwanden Schweiz
06.02.2014 Nürnberg Deutschland
09.02.2014 Erkrath Deutschland
13.02.2014 Jena Deutschland
01.03.2014 Augsburg Deutschland
Frühjahr 2014 Drebach Deutschland
Frühjahr 2014 Chemnitz Deutschland
Frühjahr 2014 Wien Österreich

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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