Alle Artikel mit dem Schlagwort: Yakuza

Fuchteln nicht mit Samurai-Schwertern rum wie die alten Yakuza, sondern drücken ab: Die chinesischen Gangster und Gangsterinnen denken effizient, global und zielorientiert. Szenenfoto aus Takashi Miikes "First Love" / Eurovideo

„First Love“: Draufhacken, bis keiner mehr steht

Verwickelter Yakuza-Thriller im „Pulp Fiction“-Stil von Takashi Miike im Videostrom Im Thriller „First Love“ stimmt Japans Meisterregisseur Takashi Miike den Abgesang auf eine untergehende Spezies und sein altes Lieblingsthema an: die Yakuza. Die ehemals so gefürchteten japanischen Gangsterbanden mit ihrem ganz eigenen Moralkodex haben sich in der globalisierten Welt von heute überlebt, zerfleischen sich nur noch gegenseitig und weichen vor den neuen chinesischen Triaden vom Festland Schritt für Schritt zurück.

David Mitchells „Number 9 Dream“: Ein Träumer im Moloch Tokio

Literarische Gratwanderung zwischen Yakuza-Gangstern, Huren und Anwälten Einen weiten Weg ist Eiji Miyake gegangen, von seiner Insel in den Moloch Tokio. Wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag sitzt er in einem Café in der Innenstadt und raucht eine nach der anderen. Durch das Fenster kann er die Festung der Anwälte sehen, das „Panoptikum“. Darin sitzt die wohl einzige Frau, die ihm sagen kann, wer sein Vater ist – seiner und der seiner ertrunkenen Zwillingsschwester Anju. In seinen Tagträumen am Café-Tisch spielt er unzählige Mal durch, wie er Anwältin Akiko Kato den Namen des Vaters entringt, mal als rasender Superheld, mal als gedemütigter Knirps, mal kehrt er verzagt um: „Number 9 Dream“.

Krimi „Cold Fish“: Wer stört, wird Fischfutter

Der Zierfischhändler Syamoto ist ein Schwächling, wie er im Buche steht: Wenn ihn jemand anfährt, kuscht er, seine Frau lässt ihn nicht mehr ran und seine Tochter tanzt ihm auf der Nase rum Kein Wunder also, dass er sich dem konkurrierenden Zooladen-Besitzer Murata beugt, als der ihn zu gemeinsamen „Geschäften“ einlädt. Was Syamoto da noch nicht ahnt: Der Mann ist ein heimlicher Massenmörder, der gemeinsam mit seiner abgedrehten Freundin schon über 50 Leute abgemurkst hat. Wer Murata im Wege steht, wird vergiftet, in einer abgelegenen Kirche zerhackt und dann den Fischen zum Fraß vorgeworfen. Oder, wie der auf eine kindische Art gleichermaßen bösartige wie frohsinnige Mörder so gern sagt: „Keine Leiche – keine Probleme!“