Alle Artikel mit dem Schlagwort: Uran

Magnetotaktische Bakterien binden Uran in der Zellwand (schematisch rechts dargestellt). Das lässt sich zur Reinigung uranbelasteter Wässer nutzen, indem die beladenen Bakterien mit einem Magneten abgetrennt werden (links dargestellt). Visualisierung: B. Schröder/HZDR

Magnet-Bakterien filtern Uran aus strahlendem Wasser

„Geradezu prädestiniert für eine solche Aufgabe“ Dresden, 9. Mai 2023. Mit speziellen magneto-taktischen Bakterien lässt sich das Uran aus dem Abwasser alter Uranminen herausfiltern. Das haben Forscher vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) vorgeschlagen und die Machbarkeit im Grundsatz auch experimentell nachgewiesen. „Aufgrund ihres Aufbaus sind sie geradezu prädestiniert für eine solche Aufgabe“, sagt Dr. Johannes Raff vom HZDR-Institut für Ressourcenökologie über seine neuen kleinen Freunde.

Staub in der Nähe von Bergwerkshalden in Johannesburg, Südafrika. Foto: Angela Mathee, SAMRC

Uran im Haar

Helmholtz-Forscher aus Dresden messen hohe Schwermetall-Werte bei Anwohnern südafrikanischer Goldminen Johannesburg/Dresden, 18. Mai 2022. Menschen, die in der Umgebung von südafrikanischen Minen leben, sind besonders stark durch giftige oder strahlende Schwermetalle gefährdet. Das hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf bei Haarproben-Analysen der Minen-Anwohner mit Massenspektrometern festgestellt. Die Ablagerungen in den Haaren deuten darauf hin, dass das Schwermetall auch in die Körper der Betroffenen gelangt ist.

Reaktorbetrieb in Rossendorf um 1970. Fotonachweis: VTKA

Sachsen drängelt Bund erfolgreich Rossendorfer Brennstäbe auf

Nun muss sich Berlin eine Lösung für die strahlenden Hinterlassenschaften aus Rossendorf ausdenken Dresden/Berlin, 24. August 2021. Da werden sich in den Dresdner Ministerialbüros wohl Einige erleichtert die Schweißperlen aus der Stirn gewischt haben: Der Bund hat die Kernbrennstäbe aus dem früheren Atomreaktor in Dresden-Rossendorf übernommen. Das hat der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) heute mitgeteilt. Damit müssen sich die Sachsen keine Gedanken mehr um eine Endlagerung der strahlenden Forschungshinterlassenschaften machen, dieser Schwarze Peter liegt nun bei Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und ihren Nachfolgerinnen.

Die Vislualisierung zeigt, wie Mikroorganismen – sogenannte Haloarchaeen (rosa) – radioaktive Schwermetalle in unlösliche Uran-Phonsphor-Minerale (grün) verwandeln. Visualisierung: Juniks, HZDR

Ur-Mikroben verwandeln strahlendes Uran in Schmucksteine

Helmholtz-Forscher aus Dresden-Rossendorf wollen mit urzeitlichen Haloarchaeen radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken absichern Dresden-Rossendorf, 26. Juli 2019. Damit sich strahlende Abfälle aus Atomkraftwerken nicht im Grundwasser verteilen können, suchen Wissenschaftler auch nach biologischen Lösungen für künftige Endlagerstätten. Dresdner Helmholtz-Forscher haben nun urzeitliche Mikroorganismen identifiziert, die dabei helfen könnten. Das hat das Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) nun mitgeteilt.

Vielen Wismut-Kumpeln war überhaupt nicht bewusst, wie gesundheitsgefährdend ihre Arbeit wirklich war. Dieses Foto entstand um das Jahr 1960 und zeigt einen Wismut-Hauer, der Uran-Erze radiometrisch sortiert. Fotorechte: Wismut GmbH

Atombomben, Strahlung, Altlasten: Was von der Wismut bleibt

Sachsen und Thüringen wollen Geschichte des deutsch-sowjetischen Unternehmens aufarbeiten Dresden, 20. September 2017. Jahrelang baute die Wismut in der DDR für das sowjetische Atombomben-Programm Uran ab. Zurück blieben verstrahlte Böden und eher notdürftig versiegelte Halden. Seit der Wende flossen bereits über sechs Milliarden Euro in die Sanierung der Altlasten. Bevor aber endgültig der Deckel auf die Wismut-Altlasten draufkommt, wollen der Bund sowie die Freistaaten Sachsen und Thüringen die Weichen stellen, um die Geschichte dieses ungewöhnlichen Unterternehmens aufzuarbeiten. Eine entsprechende „Absichtserklärung zum künftigen Umgang mit dem Wismut-Erbe“ haben heute der Wirtschafts-Staatssekretärin Iris Gleicke, der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU), die Thüringer Finanzministerin Heike Taubert SPD) sowie die Wismut.-Chefs Stefan Mann und Rainer M. Türmer auf der Festung Königstein nahe Dresden unterzeichnet. Das hat das sächsische Fiannzministerium mitgeteilt.

Mikroorganismen mit Glutathion können giftige Uran-Oxide leichter chemisch binden als andere Bakterien. Sie könnten künftig vielleicht ganze Uran-Altlastenhalden säubern. Foto und Montage: Karim Fahmy, HZDR

Käsebazillen mit Schutzschild sollen strahlende Landschaften entgiften

Forscher aus Dresden und Bern designen Mikroorganismen mit Glutathion-Schild gegen Uran Dresden, 6. Juni 2016. Einen Schutzschild gegen giftiges Uran haben Forscher aus Dresden-Rossendorf und Bern entdeckt. Das hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) am Montag mitgeteilt. Zwar schützt das aus drei Aminosäuren konstruierte Molekül „Glutathion“ nur Mikroorganismen gegen das Atombomben-Metall. Doch auch damit ist schon viel gewonnen: Glutathion-gepanzerte Käsebakterien könnten nämlich künftig eingesetzt werden, um verstrahlte Landschaften von Uran zu säubern.

Vielen Wismut-Kumpeln war überhaupt nicht bewusst, wie gesundheitsgefährdend ihre Arbeit wirklich war. Dieses Foto entstand um das Jahr 1960 und zeigt einen Wismut-Hauer, der Uran-Erze radiometrisch sortiert. Fotorechte: Wismut GmbH

Wismut-Uranbergbau: Bund zahlte bisher 6 Milliarden Euro für Sanierung

Letzte radioaktive Hinterlassenschaften in Sachsen sind voraussichtlich nach dem Jahr 2025 beseitigt Bad Schlema/Dresden, 2. September 2015. Der Bund hat seit der Wende rund sechs Milliarden Euro für die Sanierung der radioaktiv verseuchten Uranbergbau-Standorte der früheren Wismut SDAG zur Verfügung gestellt. Bei diesem Umweltgroßprojekt seien inzwischen große Fortschritte erzielt worden, hat Staatssekretär Uwe Beckmeyer vom Bundeswirtschaftsministerium während der Wismut-Konferenz „WISSYM 2015“ im erzgebirgischen Bad Schlema eingeschätzt.

Der Kindererlebnispark Burgkania. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenendtipp: Ab in die Grube

Relikten des einstigen Uran- und Kohlebergbaus in Dresden und Freital auf der Spur Freital/Dresden, 30. April 2015: An diesem durch den Feiertag 1. Mai verlängerten Wochenende wollen wir uns auf die Spuren des Steinkohlen- und Uranbergbaus begeben, der bis vor reichlich 20 Jahren nicht nur in Freital, sondern sogar in Dresden von erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung und zugleich wichtiger Arbeitgeber in der Region war.

Christian Korndörfer, der Chef des Dresdner Umweltamtes, zeigt die Schicht aus Kraftwerkasche, die er für die Abschirmung der Collmberghalde verwenden will. Foto: Heiko WeckbrodtChristian Korndörfer, der Chef des Dresdner Umweltamtes, zeigt die Schicht aus Kraftwerkasche, die er für die Abschirmung der Collmberghalde verwenden will. Foto: Heiko Weckbrodt

Strahlende Wismut-Halde in Dresden wird Stadtwald

Nach 7 Millionen Euro teurer Sanierung soll Radioaktivität der Collmberghalde gebannt sein Dresden, 9. Februar 2015: Wo jetzt noch radioaktive Uranreste der früheren Wismut AG fröhlich unterirdisch vor sich hinstrahlen, sollen in etwa sieben Jahren Kinder gefahrlos in einem Stadtwald tollen können: Das Dresdner Umweltamt hat jetzt mit der rund sieben Millionen Euro teuren Sanierung der Collmberghalde in Dresden-Coschütz begonnen. „Bis Anfang der 20er Jahre entsteht hier ein Naherholungsgebiet“, kündigte Wirtschafts- und Umweltbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) heute bei einem Vor-Ort-Termin an. Damit gehe dann „von der letzten strahlenden Hinterlassenschaft der Wismut in Dresden endgültig keine Gefahr mehr aus“.

Strahlende Wiesen: Uran mobiler als gedacht

Dresdner und Franzosen untersuchen radioaktive Bergbausümpfe Limousin/Dresden, 18 Dezember 2013: Das radioaktive Element Uran, wie es insbesondere im Umfeld von Bergbauminen für die Atombomben- und Kernreaktorversorgung vorkommt, kann sich in sumpfigen Wiesen konzentrieren und von dort aus auch in die natürlichen Kreisläufe gelangen. Das haben Forscher des Helmholz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) zusammen mit französischen Kollegen ermittelt.

Forschungszentrum Rossendorf investiert 42 Millionen Euro in neue Forschungsanlagen

Interview mit HZDR-Direktor Sauerbrey über Fressbakterien, Superlaser und die Kraft der Magneten Dresden-Rossendorf, 5. Oktober 2013: Seit knapp drei Jahren gehört das Rossendorfer Forschungszentrum nun zur Helmholtz-Gesellschaft. Seither hat sich das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) wissenschaftlich neu ausgerichtet und ehrgeizigeren Projekten zugewandt. Im Interview mit Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat der wissenschaftliche Direktor des HZDR, Prof. Roland Sauerbrey, über 42 Millionen Euro Investitionen in neue Großforschungsanlagen wie einen Flüssigmetall-Dynamo, einen Superlaser und ein neues Dauermagnetlabor angekündigt.

Saniert: Das Ende der Uranfabrik Dresden-Gittersee

Dresden, 13.8.2012: Die Sanierung der „Wismut“-Hinterlassenschaften in Dresden-Gittersee ist nun offiziell abgeschlossen. Seit 1993 hatten Stadt, Land und Bund rund 45,5 Millionen Euro in das 72 Hektar große Areal investiert, um das radioaktiv verseuchte Erdreich abzutragen, in Halden einzukapseln und das Gelände zu einem Gewerbegebiet und Naherholungsgebiet umzugestalten. Dort hatte die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) „Wismut“ von 1947 bis 1961 aus Freitaler Kohle und Schlemaer Erzen Natururan für das sowjetische Atombombenprogramm extrahiert – und dabei eine ökologische Katastrophe hinterlassen.