Alle Artikel mit dem Schlagwort: Neokortex

Mäuse mit eingepflanztem Menschengen "ARHGAP11B" bekommen einen größeren Neokortex und brechen Mausrekorde bei Gedächtnisspielen. Grafik: Lei Xing u.a., EMBO J 2021 / MPI-CBG

Künstliche Schlaumäuse mit mehr Mumm gezüchtet

Dresdner Genetiker rüsten Mäusegehirn auf Dresden, 3. Juni 2021. Der Genetiker Dr. Lei Xing aus Dresden hat mit einem Trick aus der menschlichen Evolution Mäuse mit größerem Neokortex gezüchtet, die schlauer und mutiger als ihre normalen Artgenossen ohne aufgerüstetes Gehirn sind. Das geht aus einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden hervor, an dem Lei Xing in der Gruppe von Prof. Wieland Huttner forscht.

Vor allem die chronisch unterfinanzierte TU Dresden kann Exzellenz-Fördergelder dringend brauchen, schätzt Prof. Wieland Huttner vom Dresdner Max-Planck-Genetikinstitut ein. Foto (bearbeitet): hw

Neokortex-Genforscher: „Der Mensch ist tabu“

Planck-Direktor Huttner will keinen Intelligenz-Booster für Menschen – sieht aber Chance auf  Parkinson-Therapie binnen 5 Jahren Dresden, 18. Juni 2020. Das von Dresdner Forscher an Affenföten getestete Gehirnwachstums-Gen „ARHGAP11B“ könnte in den nächsten fünf Jahren zu einer wirksamen Stammzell-Therapie gegen die Schüttelkrankheit „Morbus Parkinson“ und die Altersblindheit durch Makula-Degeneration führen. Das hat Professor Wieland Huttner vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden eingeschätzt, der an einer entsprechenden Studie wesentlich mitgewirkt hat. Er reagierte damit auch auf Vorwürfe von Tierschützern, er wolle mit ethisch zweifelhaften Affenexperimenten lediglich seine Forscherneugier befriedigen.

Ein Weißbüschelaffe. Foto (beschnitten): RaulMRTFonseca, Wikimedia, CC4-Lizenz,

Gehirn-Experimente in Dresden und Kawasaki: Naht der Planet der Affen?

Forscher aus Sachsen und Japan lassen durch Menschen-Gen die Gehirne von Affen-Föten wachsen – Tierschützer kritisieren diese Experimente. Dresden/Kawasaki, 18. Juni 2020. Affen, die klüger als Menschen sind, kannten wir bisher nur aus Science-Fiction-Filmen wie „Planet der Affen“. Doch die Zukunft ist oft näher als man denkt. Planck-Forscher aus Dresden haben nämlich gemeinsam mit Kollegen aus Japan Affenföten erschaffen, die das menschliche Gen „ARHGAP11B“ enthalten. Daraufhin vergrößerte und faltete sich deren Neokortex – ein Hirnareal, das beim Menschen für solche höheren Fähigkeiten wie Denken und Sprechen zuständig ist. Die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden sehen in dem Experiment einen Beleg dafür, dass das spätestens vor einer halben Million Jahren mutierte Gen „ARHGAP11B-Gen“ eine Schlüsselrolle in der Evolution hin zum menschlichen Neokortex gespielt hat. Tierschützer kritisierten die Versuche aber als ethisch verwerflich.

Ein Frettchen. Foto: Gilowyn, Wikipedia, CC3-Lizenz

Gehirn-Upgrade für Frettchen

Dresdner Genetiker vergrößern mit Menschen-Gen den Neokortex der kleinen Jäger Dresden, 11. Januar 2019. Mit dem menschlichen Gen ARHGAP11B lässt sich das Gehirn von Frettchen verändern, so dass es dem Hirn eines Menschen ähnlicher wird. Das hat ein Team aus der Gruppe von Professor Wieland Huttner vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) Dresden ermittelt. Demnach regt dieses besondere Erbgut-Molekül, das normalerweise nur der Mensch besitzt, im Frettchen-Hirn die Produktion sogenannter „basaler radialer Gliazellen“ an. Die wiederum sorgen dafür, dass sich die äußere Großhirnrinde zu einem Neokortex faltet, der beim Menschen für viele höhere geistige Funktionen zuständig ist.

Das Bild links zeigt einen normalen Maus-Neokotex, das rechte Bild einen Großhirnrinde mit künstlich erhähter Pax6-Aktivität. Abb.: MPI-CBGDas Bild links zeigt einen normalen Maus-Neokotex, das rechte Bild einen Großhirnrinde mit künstlich erhähter Pax6-Aktivität. Abb.: MPI-CBG

Die Super-Schlaumaus naht

Dresdner Genetiker machen Mausgehirn menschenähnlich Dresden, 16. August 2015. Die Vorstellung ist etwas gruselig: Eine Maus mit menschlicher Intelligenz würde wohl in keine Mausefalle mehr tappen und bestimmt auch ganz neue Taktiken entwickeln, um Küchen auszuplündern. Ganz so weit mag es vielleicht nicht kommen, aber einen Schritt in diese Richtung haben kürzlich Dresdner Planck-Forscher getan: Sie haben die Nerven-Stammzellen von Mäusen genetisch zu verändert, dass sie denen von Primaten ähnlich wurden. Dadurch bekamen diese Mäuse-Stammzellen die Fähigkeit, ähnlich viele Nervenzellen wie Affen oder Menschen, letztlich sogar eine ähnliche Großhirnrinde (Neokortex) zu bilden – das A und O für die menschliche Intelligenz.