Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ardenne

Ein Elektronstrahl-Generator im "Reset"-Neubau für das Fraunhofer-FEP. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronenkanonen für saubere Schiffsdiesel und ertragreiche Solaranlagen

Fraunhofer eröffnet neues Elektronenstrahl-Zentrum in Dresden Dresden, 17. April 2024. Um Saatgut ohne Chemiekeule von Keimen zu befreien, die Energieausbeute von Solaranlagen hochzutreiben und mehr Wasserstoff aus Elektrolyseuren herauszuquetschen, können Elektronenstrahlen und Elektronen-Ionen-Gemische (Plasma) helfen. Einige Fortschritte hat das „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) in Dresden damit bereits erzielt. Nun wollen die Forscher diesen Weg mit – auch im wörtlichen Sinne – mehr Energie weitergehen. Dafür hat Fraunhofer den rund 17 Millionen Euro teuren Campus für „Ressourcenschonende Energietechnologien“ („Reset“) an der Winterbergstraße um ein neues Technikum „E“ wie „Elektronenstrahl-Technologien“ erweitert.

Ein Mitarbeiter bedient die Elektronenstrahl-Anlage Elli300, mit der sich Impfstoffe und andere Flüssigkeiten behandeln lassen. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer FEP

Fraunhofer-Elektronenstrahlinstitut FEP forciert Forschung für Wasserstofftech und Chipindustrie

Neues Forschungsgebäude in Dresden-Gruna am Start Dresden, 9. April 2024. Um ihre Forschungen an neuen Technologien für die Mikroelektronik, Wasserstoffwirtschaft und Medizin zu forcieren, haben Sachsens Fraunhofer-Ingenieure ihren „Reset“-Campus für „Ressourcenschonende Energietechnologien“ in Dresden-Gruna ausgebaut: Mitte April 2024 will das „Fraunhofer-Institut für organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) ein neues Forschungs- und Laborgebäude der Winterbergstraße offiziell einweihen. Das geht aus einer FEP-Mitteilung hervor.

Prof. Axel Lubk. Foto: IFW Dresden

Lubk baut neues Leibniz-Labor in Dresden auf

Elektronenoptik-Experte arbeitet an 3D-Elektronenmikroskopen der nächsten Generation Dresden, 10. August 2022. Immer tiefere dreidimensionale Einblicke in die Welt der Atome und ihrer Feldeffekte wünschen sich Physiker ebenso wie Mediziner, Chemiker und Werkstoff-Designer. Um dies zu ermöglichen, entwickelt Professor Axel Lubk in Dresden an Optiken für Elektronenmikroskope der nächsten Generation. Weil das auch wirtschaftlich von großer Bedeutung ist, finanziert der Heidelberger Mikroskopkomponenten-Hersteller „Ceos“ aus Heidelberg eine neue Stiftungsprofessur für Elektronenoptik an der TU Dresden. Die hat Lubk am 1. August 2022 übernommen. Parallel dazu baut er nun im Leibniz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung (IFW) Dresden ein Labor für hochauflösende Transmissionselektronenmikroskopie der nächsten Generation auf. Das hat das IFW heute mitgeteilt.

Anlagen wie die "Pia Nova" der Dresdner "Von Ardenne" beschichten Dünnschicht-Solarzellen. Abb.: Von Ardenne

Von Ardenne liefert Dünnschicht-Technik an Solarfabriken in China

Großauftrag für Dresdner Unternehmen Dresden/Shanghai, 2. Juni 2016. Einen Großauftrag aus China hat „Von Ardenne“ Dresden bekommen: Das sächsische Anlagenbau-Unternehmen wird mehrere Beschichtungs-Anlagen an den staatlichen chinesischen Baukonzern „China National Building Materials“ (CNBM) liefern, mit denenen Dünnschicht-Solarmodule hergestellt werden können. Das teilte die „Von Ardenne GmbH“ im Anschluss an die Photovoltaik-Messe „SNEC 2016“ in Shanghai mit.

DDR-Technik für die Weltantwortmaschine: Die Protonenquelle von Manfred von Ardenne im CERN. Foto: Dieter B. Herrmann

DDR-Technik in Weltantwortmaschine

Dresdner Protonenkanone von Ardenne werkelt bis heute in Europas Kernforschungszentrum CERN Dresden/Genf, 1. Juni 2015. Mit dem europäischen Kernforschungszentrum „CERN“ bei Genf assoziiert man meist neueste Hightech, tiefgekühlte Supraleiter und die Weltantwortmaschine namens LHC. Was nur wenige wissen: Bis zum heutigen Tage werkelt dort auch originale DDR-Technik, nämlich eine von Manfred von Ardenne entwickelte Protonenquelle, die ab 1950 im VEB RFT Messelektronik Dresden in Serie ging.

Der 16-jährige Manfred von Ardenne präsentierte 1933 eine von ihm verbesserte Braun'sche Röhre - eine Schlüsselkomponente für die Entwicklung des elektronischen Fernsehens. Fotograf unbekannt, Quelle: ADN, Bundesarchiv, Wikipedia, CC3-Lizenz

Der rote Baron vom Weißen Hirsch

Vor 60 Jahren gründete Manfred von Ardenne in Dresden das einzige private Forschungsinstitut der DDR Dresden, 27. Mail 2015. Manfred von Ardenne (1907-1997), in der DDR oft auch „Der rote Baron“ genannt, war eine widersprüchliche Persönlichkeit: Manche beschreiben ihn als Quertreiber, andere als Opportunisten, als genialen Autodidakten oder als „Nicht so ganz“-Wissenschaftler“, als scharfen Analytiker oder unbescheidenen Rechthaber. Von Ardenne erfand das elektronische Fernsehen und das Elektronenmikroskop. Er half mit, dass Stalin seine Wasserstoffbombe bekam. Später führte er das einzige private Forschungsinstitut der DDR auf dem Weißen Hirsch in Dresden. Nun, 60 Jahre nach der Gründung dieses Instituts, dieses marktwirtschaftlichen „Fremdkörpers“ inmitten der ostdeutschen Zentralverwaltungswirtschaft, hat das Urania-Vortragszentrum Dresden dem roten Baron und seinem Werk ein Symposium gewidmet.

Von Datenbrillen erhofft sich die Industrie weltweit einen neuen Wachstumsmarkt. Mit einer neuen Blitzmasken-Technologie wiil ein Dresdner Entwickler-Team den Weg zu hochauflösenden OLED-Mikrodisplays ebnen, die in solche Brillen eingebaut werden. Themen-Foto: Heiko Weckbrodt

Schärfere Mikrobildschirme für Datenbrillen

Dresdner „Von Ardenne“-Team entwickelt neue Blitzmasken-Produktionstechnik für bessere Organik-Displays Dresden, 21. April 2015: Datenbrillen mit deutlich höherer Auflösung und Helligkeit als bisherige Modelle könnte eine neue Blitzmasken-Fertigungstechnologie aus Sachsen ermöglichen. Die „Flash Mask Transfer Lithografie“ (FMTL) genannte Technik wurde von einem Projektteam des Dresdner Anlagenbauers „Von Ardenne GmbH“ gemeinsam mit Partnern entwickelt. Nun steht eine Firmen-Ausgründung zur Debatte, für die das Team jetzt Risikokapital einzuwerben versucht.

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Fleisch aus der Waffenschmiede: Kuriositäten aus der DDR-Rüstung

Dresden, 1. November 2014: Nach außen taten Stasi und SED-Apparat furchtbar geheim und streng, wenn es um Rüstungsprojekte in der DDR-Industrie ging. Hinter den Kulissen aber spielten sich ähnlich bizarre Verrenkungen ab, wie sie auch anderswo in der kommunistischen „Plan“- und Mangelwirtschaft zu beobachten waren: Autoritätsgläubigkeit, Planübererfüllungs-Farcen, Ressourcen-Rangelei et cetera, wie die ein paar Randnotizen aus Stasi-Akten und Zeitzeugen-Berichten zeigen:

Dresdner entwickeln innovative Echtfarb-Organikbildschirme für Datenbrillen

„FTML“-Fertigungstechnologie von Fraunhofer-Comedd und „Von Ardenne“ erzeugt filterlose farbige Mikrodisplays Dresden, 8. Mai 2013: Dresdner Ingenieure und Fraunhofer-Forscher haben gemeinsam eine neuartige – und weltweit wohl einzigartige – Fertigungstechnik für organische Farb-Mikrobildschirme entwickelt, die zu Datenbrillen und Kamera-Displays mit deutlich besserer Leuchtstärke, Auflösung und längere Akku-Laufleistung als bisher führen sollen. Dafür haben die „Von Ardenne Anlagentechnik“ und das Fraunhofer-Organikzentrum „Comedd“ auch Erfahrungen aus der Chipproduktion ausgewertet. Damit sollen echte Farb-Organikbildschime entstehen, die ohne lichtschluckende Farbfilter auskommen.