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Freiberger tüfteln mit neuem Schredder an besserem Akku-Recycling

Das Dresdner Keramikinstitut (IKTS von Fraunhofer erforscht an seinem neuen Standort in Freiberg effiziente Recyclingprozesse für kritische Batterierohstoffe. Zukünftig wollen die Ingenieurinnen und Ingenieure Batteriepulver mit hoher Reinheit zurückgewinnen und für die Herstellung neuer Batterien nutzbar machen. Foto. Fraunhofer IKTS

Akku-Reste und Schwarzmasse im Labor – hier ein Beispiel aus dem Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS, das in Freiberg gemeinsam mit der Bergakademie effiziente Recyclingprozesse für kritische Akku-Rohstoffe erforscht. Zukünftig wollen die Ingenieurinnen und Ingenieure Batteriepulver mit hoher Reinheit zurückgewinnen und für die Herstellung neuer Batterien nutzbar machen. Foto. Fraunhofer IKTS

Forscher wollen durch reinere „Schwarzmasse“ mehr Nickel, Kobalt und Lithium zurückgewinnen

Freiberg, 24. Oktober 2024. Um Nickel, Kobalt, Lithium und andere wichtige Rohstoffe künftig leichter aus alten Akkus wieder zu verwerten, hat sich die Bergakademie Freiberg eine neue Schredder-Anlage angeschafft. Die zerkleinert gebrauchte Akkumulatoren aus Autos, Fahrrädern und Elektrogeräten in wenige Millimeter große Stücke und letztlich noch feinere Partikel. Durch diese und weitere Pilotanlagen wollen die Forscher aus den Akku-Resten eine sogenannte „Schwarzmasse“ aufbereiten, die sich besonders fürs Recycling eignet. Das geht aus einer Mitteilung der Freiberger Uni hervor.

Zerkleinerte Masse soll kaum noch Aku, Kupfer oder Kunststoff enthalten

„Unser Ziel ist es, diese Materialien möglichst vollständig zu gewinnen“, erklärt Professor Urs Peuker. „Ab 2027 beziehungsweise 2031 sei dies durch die überarbeitete europäische „Batterieverordnung für die Entsorgung und Wiederverwertung von Batterieabfällen“ ohinehin erforderlich. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Qualität der Schwarzmasse. Verunreinigungen durch weitere Bestandteile der Batteriezelle wie Aluminium, Kupfer oder Kunststoff sollen vermieden werden“.

Die neue Anlage könne durch ihre geschlossene Bauweise auch leicht flüchtige Elektrolyte auffangen, die bisher verloren gingen, heißt es von der Bergakademie. „Sensoren und Kameras zeichnen die Prozesse auf und senden die Daten künftig an eine Datenbank zur Auswertung durch künstliche Intelligenz. Dadurch wird das Recycling effizienter und wirtschaftlich attraktiver.“

Akku-Recycling werde immer komplexer, betonte Prof. Peuker: „Die klassischen einfachen Methoden und Werkzeuge stoßen an ihre Grenzen. An der für Sachsen wichtigen Leittechnologie der Elektromobilität entwickeln und demonstrieren wir die Zukunft der Recycling-Technologien. Das geht nur mit Live-Datenerfassung, Big Data und KI!“

Im Ziuge des Projektes „Infrastruktur zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit zur Digitalisierung des Batterierecyclings“ (InfraDatRec) kooperiert die Bergakademie unter anderem mit dem „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF), dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie. All diese Institute haben in der mittelsächsischen Bergbaustadt ebenfalls Forschungskapazitäten konzentriert, die auf neue Verwertungswege für alte Energiespeicher zielen.

Quellen: Bergakademie Freiberg, Oiger-Archiv, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt