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Sachsens Wirtschaftsminister will Subventionen für Industriestrom

Stromkabel und Energie. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Dulig: „Realistisch ist dafür eine Übergangsphase von mindestens zehn Jahren“

Dresden, 3. Mai 2023. Der sächsische Wirtschaftminister Martin Dulig (SPD) will, dass der Staat die Strompreise notfalls bis auf vier Cent pro Kilowattstunde herunter subventioniert – und das mindestens zehn Jahre lang. Damit will er eine De-Industrialisierung in Sachsen verhindern.

„Damit unsere energieintensiven Industrien im internationalen Standortwettbewerb konkurrenzfähig bleiben und die tiefgreifende wirtschaftliche Transformation gelingt, benötigen sie bezahl- und kalkulierbare Strompreise“, argumentiert Dulig. „Ihr Strombedarf ist deutlich größer als der Verbrauch anderer Unternehmen. So benötigt etwa ein großes Chemiewerk wie die Wacker Chemie AG in Nünchritz ungefähr die Menge an Energie, die eine Großstadt wie Chemnitz verbraucht. Gegenwärtig sind die Strompreise in Deutschland zu hoch, um energieintensive Produktionsstätten langfristig wirtschaftlich zu betreiben, Produktionsprozesse zu dekarbonisieren und zukunftsfähige Industriezweige neu anzusiedeln. Damit die weitere Modernisierung des Industriestandorts Sachsen gelingt, benötigt die mittelständisch geprägte sächsische Wirtschaft einen speziellen Industriestrompreis. Realistisch ist dafür eine Übergangsphase von mindestens zehn Jahren.“

Wer das wie bezahlen soll, teilte der Minister nicht mit. Er setzt aber auf das Prinzip Hoffnung: Grundsätzlich müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien viel schneller vorangehen, damit Energie ausreichend und möglichst kostengünstig zur Verfügung stehe.

Quelle: SMWA

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt