Maschinenbau, Elektroindustrie und Autobau besonders von Lieferketten-Problemen betroffen
München, 30. Mai 2022. Im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, im Autobau und in weiteren Industriebranchen haben sich die Material-Engpässe weiter verschärft. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Ifo“ aus München durch eine Unternehmens-Umfrage ermittelt. „Die Lieferketten stehen unter Dauerstress“, schätzte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe ein. „Die Schließung von Häfen in China hat für viele Unternehmen die Situation weiter verschlechtert.“
77,2 % der Industriebetriebe beklagen Nachschubschwierigkeiten
Insgesamt klagten 77,2 Prozent der befragten Industriebetriebe im Mai 2022 über Probleme, genug Vorprodukte und Rohstoffe zu besorgen. Im Vormonat waren es 75 Prozent. Im Maschinenbau meldeten 91,5 Prozent der Befragten solche Lieferkettenprobleme, in der Elektroindustrie waren es 91 Prozent und im Automobilbau 88,5 Prozent.
China schließt Häfen wegen Corona-Ausbrüchen
„Rund jedes zweite Unternehmen, das von Materialmangel betroffen war, gab an, die aktuellen Lockdowns in China hätten die Situation weiter verschlimmert“, teilten die Ifo-Ökonomen mit. „Insbesondere der Autobau ist hier betroffen.“ China hatte als Folge seine Null-Covid-Strategie in den vergangenen Monaten immer wieder wichtige Umschlaghäfen bei lokalen Corona-Ausbrüchen gesperrt. Auch in jüngster Zeit hat sich dieses Szenario wiederholt. Dadurch bleiben auch viele wichtige Zuliefergüter für die global stark vernetzte deutsche Industrie im Reich der Mitte liegen.
Die massive Störung der Logistikketten werde die Corona-Erholung der deutschen Industrie merklich verzögern, meinen die Forscher. Hinzu kommen die aktuellen wirtschaftlichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine.
Autor: hw
Quelle: Ifo
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