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19 Millionen Euro für digitales Stadtleben der Zukunft

Die Piraten wollen die Rathaus-Daten befreien. Foto: Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: Heiko Weckbrodt

Foto (Rathaus Dresden): Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: Heiko Weckbrodt

TU und Stadt Dresden wollen zeigen, wie digitale Mitbestimmung und Entbürokratisierung funktionieren können

Dresden, 19. Mai 2022. Um das Leben in der Stadt attraktiver zu machen, Menschen unmittelbarer an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen und Bürokratie abzubauen, investieren die Stadt und die TU Dresden sowie das Bundesbauministerium bis Ende 2026 rund 19 Millionen Euro in neue „Smart City“-Vorhaben in Dresden. Das haben Kommune und Uni heute mitgeteilt.

„Riesiger Schritt zu einer noch ‚schlaueren‘ Stadt“

„Schon heute lassen sich zahlreiche Dienstleistungen und Prozesse in der Stadt digital abwickeln“, betonte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Mit den Fördermitteln des Bundes können wir nun einen riesigen Schritt hin zu einer noch ‚schlaueren‘ Stadt machen.“

Mit dem Geld wollen die Projektpartner unter anderem digitale Beteiligungswerkzeuge für die Dresdner auf- und ausbauen, so dass Bürgermeinungen automatisiert in Behörden- und Ratsentscheidungen einfließen können. In der Folge sollen „intelligente Quartiere mit höherer Lebensqualität, Beteiligung und Nachhaltigkeit entstehen“, hieß es aus dem Rathaus. Zusammen mit dem neuen Verwaltungszentrum, das an 2025 in der Innenstadt neue, digitale Verwaltungsabläufe vorexerzieren soll, könne dies die Blaupause für ein digitales Rathaus sein, „das zentral alle Prozesse zusammenführt, Beteiligte einbindet und eine vernetzte Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen sowie der ganzen Stadt ermöglicht“.

Die TU als Projektpartner bringt in dieses Vorhaben seine Erfahrungen mit der virtuellen Abbildung komplexer Prozesse und sein „Wissensachritektur Laboratory of Knowledge Architecture (TUD)“ einbringen. „Wir interessieren uns seit fast einem Jahrzehnt für die Entwicklung von Smart Cities und intelligent vernetzten Räumen“, erklärte Mitinitiator Prof. Jörg Rainer Noennig namens der Uni. „Mit Initiativen wie zum Beispiel unserem ESF-Innovationsteam ‚Data4City‘ oder dem Verbundprojekt ‚Die digitale Stadt gestalten‘ haben wir zukunftweisende Technologien untersucht und neue Methoden entwickelt, mit denen die Potenziale der digitalen Transformation für die Entwicklung sozial und ökologisch nachhaltiger urbaner Gemeinschaften genutzt werden können. Mit dem Modellprojekt Smart Cities bietet sich nun für Dresden und seine Forschungslandschaft die einmalige Gelegenheit, solche Ansätze mit Akteuren aus der Stadtverwaltung, der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zu erkunden und zielgerichtet umzusetzen“.

Knapp zwei Drittel der Investitionen in die Smart City Dresden finanziert das Bundesbauministerium im Rahmen seines Programms „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“. Die restlichen 35 Prozent steuert die Stadt Dresden bei.

Quellen: LHD, TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt