Minister Altmaier will mehr „Neuen Raum“
Berlin/Dresden, 6. September 2021. Peter Altmaier will die private Raumfahrt und vor allem Kleinstsatelliten künftig stärker unterstützen. Das hat der CDU- Bundeswirtschaftsminister kurz vor der Bundestagswahl in Berlin als „New-Space-Kleinsatelliten-Initiative“ angekündigt. „Die Chancen, das deutsche Unternehmen bei diesen Innovationen an der Weltspitze stehen werden, sind gut“, meint Altmaier.
Im „New Space“ sind viel mehr Akteure als im Kalten Krieg unterwegs – inklusive Privat-Raumfahrt
„New Space“ (Neuer Raum) ist ein Sammelbegriff für jüngere Raumfahrtinitiativen jenseits der großen Programme, die einst die Sowjetunion, die USA und später auch Europa gestartet hatten. Dazu gehören vor allem die privaten Raumschiff-Entwicklungen von Milliardären wie Tesla-Chef Elon Musk, Amazon-Chef Jeff Bezos oder Virgin-Chef Richard Branson und ihren Unternehmen Space X, Blue Origin beziehungsweise Virgin Galactic. Zudem haben inzwischen China, Indien und andere Nationen eigene und teils recht ambitionierte Raumfahrtprogramme aufgelegt. Und nicht zuletzt gibt es auch immer mehr nicht-staatliche Akteure von Privatfirmen über Hochschulen bis hin zu Vereinen, die eigene Kleinst-Satelliten mit ganz unterschiedlichen Aufgaben ins All schießen, aber teils auch eigene Kleinraketen entwickeln.
Zweitgrößte Raumfahrtnation in Europa
Auf diesen Zug möchte auch der gewichtige Peter Altmaier aufspringen. „Deutschland ist nach Frankreich die zweitgrößte europäische Raumfahrtnation“, heißt es in einer Analyse seines Ministerium. Rund 2,7 Milliarden Euro Umsatz realisierte demnach die deutsche Raumfahrtindustrie im Vor-Corona-Jahr 2019 und beschäftigte rund 10.000 Menschen.
Die Umsatzpotenziale sind noch groß: Laut einer vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Erhebung werden in dieser Dekade noch über 15.000 Satelliten ins All gebracht, 90 Prozent davon werden Kleinsatelliten sein. Und tatsächlich gibt es auch in der Bundesrepublik zahlreiche Unternehmen, Unis und andere Protagonisten, die entweder Raumfahrtzulieferer sind oder eigen Nano-Satelliten, Kleinraketen und Raumschifftechnik bauen. Viele davon residieren in Bayern und Norddeutschlands, einige aber auch in Sachsen und in anderen Bundesländern.
Sachsen hofft auf starkes Wachstum
Zu den sächsischen Protagonisten gehört unter anderem die Uni-Dresdner Ausgründung „Morpheus“, die sich auf kleine Ionentriebwerke spezialisiert haben, oder die Coswiger Tochter des Schweizer Ruag-Konzerns. Gerade im Freistaat erhoffen sich Wirtschaftspolitiker und Branchenvertreter noch große Perspektiven für diesen Industriezweig.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: BMWi, Oiger-Archiv
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