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Gruselspiel „Tormented Souls“: Im alten Hospital lautet die Düsternis

Caroline Walker auf dem Weg durch die Klinik Winterlake. Bildschirmfoto (PQube) aus: "Tormented Souls"

Caroline Walker auf dem Weg durch die Klinik Winterlake. Bildschirmfoto (PQube) aus: „Tormented Souls“

Anonymer Brief lockt Caroline Walker in eine verlassene Horror-Klinik

Die Welt von „Tormented Souls“ ist düster und voller Schrecken: ein Horrorspiel in der Tradition von „Alone in the Dark“ und „Resident Evil“, allerdings auf eng abgesteckten Pfaden. Erschienen ist es nun für den PC und die Playstation 5.

Werbevideo (PQube)
(Nicht für Minderjährige
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Die Story: Auf der Suche nach der Zwillingen

Die junge Caroline Walker bekommt einen anonymen Brief mit einem Foto von Zwillingsmädchen darin. Auf der Rückseite findet sich der Hinweis auf ein verlassenes Hospital irgendwo weit draußen. Aber Carolines Stöberei in dem alten Haus fängt gar nicht gut an: Sie fällt in Ohnmacht und wacht nackt, verstümmelt und mit einem Schlauch im Mund in einer dreckigen Badewanne wieder auf. Und als sie ihre Erkundung wieder startet, lauert in jeder dunklen Ecke der Tod…

Das lief nicht so gut: Als Caroline Walker wieder aufwacht, liegt sie nackt und mit einem Schlauch im Mund in einer gefüllten Badewanne. Bildschirmfoto (hw) aus: "Tormented Souls"

Das lief nicht so gut: Als Caroline Walker wieder aufwacht, liegt sie nackt und mit einem Schlauch im Mund in einer gefüllten Badewanne. Bildschirmfoto (hw) aus: „Tormented Souls“

Als ob die Zeit eingefroren wäre

Stilistik, Atmosphäre und Story von „Tormented Souls“ sind zweifellos stark: Alles wirkt, als ob hier die Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert eingefroren sei. Verfall und medizinische Retrotechnik erinnern an „Lost Places“-Bilder aus der Lungenheilanstalt Belzig oder aus Prypjat, die Experimente mit den Patienten an Lars von Triers „Reichskrankenhaus“. Was dem düsteren Drehbuch bei allem Potenzial fehlt, ist allerdings eine überzeugende technische Umsetzung: Die 3D-Modelle der Figuren wie auch die gesamte Grafikqualität sind nicht zeitgemäß, die Steuerung am PC sehr zähe und umständlich. Die eingebauten Rätsel kann man im Wesentlichen nur ablatschen und anklicken. Alles wirkt sehr script-orientiert und ist weit entfernt von einer frei erkundbaren Spielewelt. Besonders misslich: In der uns vorliegenden PC-Version war keine Möglichkeit erkennbar, den Spielefortschritt zu speichern – weder manuell noch automatisch. Das heißt: Stirbt man im Gruselhospital in irgendeiner Ecke, darf man wieder ganz von vorn anfangen.

Als ob die Zeit irgendwann um 1900 eingefroren sei: Blick in die große Halle. Bildschirmfoto (hw) aus: "Tormented Souls"

Als ob die Zeit irgendwann um 1900 eingefroren sei: Blick in die große Halle. Bildschirmfoto (hw) aus: „Tormented Souls“

Fazit:

Stilistisch und erzählerisch überzeugend, grafisch und spieletechnisch dagegen schwach.

Kurzüberblick

  • Titel: „Tormented Souls“
  • Genre: Horror-Überlebensspiel / Script-Adventure
  • Entwickler und Publizierer: PQube, Dual Effect und Abstract Digital Works
  • Plattformen: PC (Steam) und PS5
  • Preis: ca. 20 Euro (digital)

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt