Übergewicht-Forscher der Uni Leipzig: Weniger Fleisch wäre besser für Gesundheit und Umwelt
Leipzig, 7. Januar 2021. Die Deutschen verzehren pro Jahr rund 60 Kilogramm Schnitzel, Rindersteaks, Hühnchenkeulen und Co. – und damit immer noch viel zuviel Fleisch. Das aber trage zu Fettleibigkeit und Umweltbelastungen bei, warnt der Adipositas-Forscher Prof. Matthias Blüher von der Uni Leipzig: „Um der steigenden Tendenz von Übergewicht in Deutschland entgegen zu wirken, muss auch der Verzehr von Fleisch deutlich zurückgehen.“
Fleischkonsum nimmt kaum ab, aber es kommt mehr Gemüse auf den Tisch
Blüher stützt sich dabei auf den jüngsten Jahresbericht der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ (DGE). Demnach verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt Lebensmittel mit einem Gesamtgewicht von 330 Kilogramm. Ein – aus ernährungsmedizinischer Sicht – positiver Trend dabei: Auf die Teller kommt inzwischen immer häufiger Gemüse. Tomaten, Möhren, Rote Rüben, Zwiebeln und andere pflanzliche Konsorten machen inzwischen rund ein Drittel des Speiseplans aus.
Adipositas-Experte rät zu mehr Broccoli und Blaubeeren
Blüher rät aber auch zu Kohlarten, Broccoli, Blaubeeren und Brombeeren, „weil neben dem Reichtum an Vitaminen, Spurenelementen und Ballaststoffen mit vergleichsweise wenig Kalorien Sättigung erreicht werden kann“.
Wasserkonsum steigt
Außerdem trinken die Deutschen nun auch mehr Wasser: Der Jahreskonsum pro Kopf ist um 1,5 Liter im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt nun bei 154 Litern pro Kopf im Jahr.
„Wenn es gelänge, den Verzehr von tierischen Lebensmitteln zu senken und dafür eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Getreideprodukten, Kartoffeln und Nüssen zu erreichen, könnten gleichzeitig die Risiken für Gesundheit und Klima reduziert werden“, appellierte der Diabetologe an alle. „Damit trägt jeder Mensch nicht nur zur eigenen Gesunderhaltung bei, er kann auch für die gesamte Gesellschaft etwas bewirken.“
Autor: hw
Quelle: Uni Leipzig
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