Samsung, Hynix und Co. sind vorsichtig geworden
Scottsdale, 20. August 2020. Die führenden Halbleiter-Hersteller weltwelt kürzen ihre Ausgaben für neue Speicherchip-Fabriken in diesem Jahr um rund 20 Prozent auf etwa 15,1 Milliarden Dollar (12,7 Milliarden Euro). Das hat das US-amerikanische Marktforschungs-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale prognostiziert. Zwar erhole sich der Markt für dRAM-Speicher langsam, die Hersteller sind aber vorsichtig damit geworden, neue milliardenteure Fabriken zu bauen, heißt es im neuen Forschungs-Bulletin aus Arizona.
Jede teilausgelastete Mega-Fab kann einen Konzern schwer treffen
Vor allem die führenden Drei haben ihre Investitionen für Speicherchip-Produktionskapazitäten zusammengestrichen: Samsung will dafür 21 Prozent weniger ausgeben als im Vorjahr, SK Hynix kürzt sein Budget dafür um 38 Prozent und bei Micron sind es 16 Prozent. Auch kleine Anbieter wie Winbond haben ihre Ausgaben zumindest verschoben und gestreckt. Das hängt auch mit den wachsenden Kapitalausgaben und Amortisierungs-Risiken zusammen: Eine moderne Mega-Fabs kostet sechs bis zehn Milliarden Dollar. Wenn die danach wegen niedriger Speichernachfrage nicht richtig ausgelastet ist, kann das „zerstörerische finanzielle Auswirkungen auf jeden Lieferanten“ haben, betonen die IDTechEx-Analysten.
Wettbewerb kleiner geworden
Zudem ist der Wettbewerb in diesem Teilbereich der Mikroelektronik kleiner geworden, vor allem seit der Chipkrise 2007-2009. Damals gingen auch große Anbieter wie die Infineon-Tochter „Qimonda“ aus Deutschland pleite, andere fusionierten oder drosselten ihre dRAM-Produktion drastisch. Seitdem dominieren Samsung, Hynix und – mit einigem Abstand – Micron den Markt für klassische dRAM-Speicherchips. Die „Überlebenden“ der Krise sind vorsichtig geworden und wetteifern nicht mehr so sehr um Kapazitätsrekorde.
Autor: hw
Quellen: IDTechEx, Oiger-Archiv
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