Erkrankte Krankenschwester genesen
Dresden, 15. Mai 2020. Die Uniklinik Dresden hat das Ebola-Medikament „Remdesivir“ laut eigenen Angaben erfolgreich bei einer Corona-Patientin eingesetzt. Die 53-jährige Krankenschwester Jenny Fischer sei nach zwölfwöchiger Therapie als genesen entlassen worden.
Auf den Bauch belegt, beatmet und Remdesivir gegeben
Nach der Überweisung aus Görlitz hatte sich der Zustand der Patientin zunächst stark verschlechtert, berichten die Dresdner Ärzte. „Dass das Corona-Virus jemanden wie mich, der vorher keine gesundheitlichen Probleme hatte, so schwer erkranken lässt, hätte ich nicht geglaubt“, berichtete Jenny Fischer. „Vor der Verlegung nach Dresden hatte ich durch meine Atemprobleme Todesangst.“ Die Uniklinik-Mediziner setzten deshalb auf eine maschinelle Beatmung sowie eine Bauchlagerungstherapie und verabreichten Remdesivir. Nach ihrer Einschätzung half das Medikament, die Heilung zu beschleunigen.
Netzwerk half, Ebola-Medizin rasch zu bekommen
„Mit der erstmaligen Gabe des antiviralen Wirkstoffs haben wir guten Gewissens Neuland betreten können“, betonte Profesorin Thea Koch, die Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. „Denn die Versorgung schwerstkranker Menschen ist Alltag auf unserer Intensivstation, bei der wir regelmäßig nach neuen Wegen suchen und uns dazu eng mit Kollegen aus der ganzen Welt vernetzt haben. So gelang es uns, nach der Entscheidung für die Gabe von Remdesivir bei dieser Patientin das Medikament sehr kurzfristig zu bekommen.“
Hintergrund: Remdesivir ist kein reguläres Medikament gegen Corona-Viren, sondern wurde ursprünglich gegen Ebola entwickelt. Es darf aber im Rahmen von Studien auch gegen Covid19 eingesetzt werden, wenn andere Therapien nicht verfügbar oder erfolglos sind.
Autor: Oiger
Quelle: Uniklinik Dresden
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