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Schwimmende Elisabeth überwacht Talsperren

Zwei Freiberger Informatiker arbeiten an dem neu entwickelten Schwimmroboter „Elisabeth“ in einer Forschungs-Höhle für virtuelle Realität, "CAVE" genannt. Foto: Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Zwei Freiberger Informatiker arbeiten an dem neu entwickelten Schwimmroboter „Elisabeth“ in einer Forschungs-Höhle für virtuelle Realität, „CAVE“ genannt. Foto: Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Freiberger Roboter sollen künftig auf der Oberfläche treiben und die Wasserqualität nonstopp im Auge behalten

Freiberg, 29. Januar 2020. Schwimmende „Elisabeth“-Roboter sollen künftig die Wasserqualität in Talsperren ununterbrochen und in Echtzeit überwachen. Den Schwimmroboter dafür haben Ingenieure der Bergakademie Freiberg bereits entworfen. Im Zuge des Forschungsprojektes „Robotergestütztes Binnengewässer-Monitoring“ (Robimo) wollen sie ihrer „Elisabeth“ nun auch künstliche Intelligenz (KI), Augen, Nasen, Ohren und andere „Sinnesorgane“ verleihen. Das hat die TU Freiberg heute angekündigt.

Sensoren für Phosphor, Quecksilber, Mikroplastik und andere Stoffe

Während Experten bisher meist durch punktuelle Proben und Laboruntersuchungen überprüfen, ob in Staubecken, gefluteten Tagebauen, in natürlichen Seen oder gar in Trinkwasser-Talsperren zu viele Keime, Mikroplastik oder andere Schadstoffe eingedrungen sind, könnte dies in Zukunft automatisch geschehen. Die Freiberger wollen dafür ihre „Elisabeth“ mit diversen Sensoren aufrüsten, die unter anderem messen, wie sauer und warm das Wasser ist, welcher Druck darin herrscht, wieviel Phosphat oder Quecksilber sich konzentriert hat. Auch bekommt sie eine Sonaranlage, um das Gewässer bis zum Grund scannen zu können. Die schwimmenden Roboter senden diese Messdaten dann an Land zu einer KI, die all dies dann in einer virtuellen Realität dreidimensional darstellt.

Forscher wollen auch CO2-Speichervermögen der Gewässer damit untersuchen

„Die so entstehenden Daten ermöglichen uns beispielsweise Rückschlüsse auf den Binnengewässerzustand, die Grundwasserzuflüsse sowie die CO2-Speicherfunktion von Seen“, schätzte Robimo-Koordinatorin Prof. Yvonne Joseph von der TU Freiberg ein. „Mit diesen Erkenntnissen können wir das Wasser als Ressource noch besser verstehen, die hohe Qualität für Mensch und Umwelt gewährleisten und Konzepte für einen nachhaltigeren Umgang mit diesem entwickeln.“

23 Trinkwasser-Talsperren in Sachsen

Allein in Sachsen gibt es 23 Trinkwassertalsperren, 80 sonstige Staubecken sowie unzählige weitere Seen und Teiche. Der Freistaat fördert dieses Forschungsvorhaben daher gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Autor: Oiger

Quelle: TU und Bergakademie Freiberg

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt