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KI soll virtuelle Zeitmaschine konstruieren

Was wissen wir eigentlich alles über Europas Vergangenheit? Die KI "Time Machine" soll all die verstreuten Informationen aus verschiedenen Quellen sammeln, digital aufbereiten und diese Datenfluten analysieren. Grafik

Was wissen wir eigentlich alles über Europas Vergangenheit? Die KI „Time Machine“ soll all die verstreuten Informationen aus verschiedenen Quellen sammeln, digital aufbereiten und diese Datenfluten analysieren. Grafik

TU Dresden an „Time Machine“-Projekt beteiligt

Dresden, 25. März 2019. Die TU Dresden will gemeinsam mit über 200 internationalen Partnern eine „Künstliche Intelligenz“ (KI) entwickeln, die das Gedächtnis Europas bewahrt. Das hat die Uni heute mitgeteilt. Unter dem Arbeitstitel „Time Machine“ soll so eines der komplexesten KI-Systeme weltweit entstehen, eine Art künstlicher Superexperte für die europäische Geschichte.

Analysesystem soll verstreute Infofragmente aus Europas

Die KI soll aus Informationen aus vielen verschiedenen Quellen in digitaler Form sammeln – „von mittelalterlichen Manuskripten und historischen Objekten bis hin zu Smartphone- und Satellitenbildern“, hieß es von der Technischen Universität Dresden. Dabei werden nach Einschätzung der beteiligten Forscher enorme Datenmengen zu analysieren sein. Das daraus gewonnene Wissen – und womöglich bisher unerkannet Zusammenhänge – soll das Analysesystem dann Forschern, Politikern, Unternehmern, Schulen und anderen Interessenten zugänglich machen.

„Diese Informationen werden die künftigen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen in Europa unterstützen“, hofft Dr. Sander Münster vom Medienzentrum der TU Dresden. „Die ‚Time Machine‘ wird fortschrittliche KI-Technologien entwickeln, um große Mengen an Informationen aus komplexen historischen Datensätzen zu erfassen.“

„Time Machine wird wahrscheinlich eines der fortschrittlichsten Systeme der KI werden, das je entworfen wurde“, ergänzte Frederic Kaplan, Professor für Digitale Geisteswissenschaften an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und Koordinator des Projekts „Time Machine“.

Erste Förderhürde genommen

Bisher ist die „Zeitmaschine“ erst eine Projektidee. Sie ist auf EU-Ebene aber schon in der engeren Wahl für eine großformatige Förderung. Die EU hat nun eine Million Euro zur Verfügbar gestellt, um die Projektpläne zu verfeinern. Die Leitung haben dabei 33 europäische Schlüsselinstitutionen, zu denen auch die TU Dresden gehört.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt