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Jede Zigarette, jedes Bier gräbt Spuren ins Gehirn

“Schon bei jungen Menschen scheint also jede Zigarette, jedes Glas Alkohol und eine Blutdruckerhöhung Spuren im Gehirn zu hinterlassen“, betont der Neurologe Dr. Timo Siepmann von der TU Dresden. Foto: Stephan Wiegand, TUD, MF

“Schon bei jungen Menschen scheint jede Zigarette, jedes Glas Alkohol und eine Blutdruckerhöhung Spuren im Gehirn zu hinterlassen“, betont der Neurologe Dr. Timo Siepmann von der TU Dresden. Foto: Stephan Wiegand, TUD, MF

Forscher aus Dresden und Oxford vergleichen ungesunden Lebensstil und Hirnschäden

Dresden/Oxford, 5. September 2018. Weit verbreitet ist die Annahme, dass nur exzessive Trinkerei und Raucherei organische Schäden im Körper verursachen. Tatsächlich aber hinterlässt jede einzelne Zigarette und jedes Glas Alkohol bereits bei jungen Menschen kleine Schäden im Gehirn. Das haben Untersuchungen von Wissenschaftlern der Unis Dresden und Oxford ergeben. Das hat die medizinische Fakultät der TU Dresden heute mitgeteilt.

Per Kernspintomographie ins Hirn geschaut

Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie die körperliche Fitness, den Blutdruck, die Cholesterinwerte im Blut sowie den Alkohol- und Zigarettenkonsum von 125 Männern und Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren erfasst. Mittels Kernspintomographie untersuchten sie dazu das Blutgefäßsystems im Gehirn und die weißen Hirnsubstanz, die aus den Schutzhüllen für Nervenfasern besteht.

Pils aus der Forschungs-Bierbrauerei der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Pils aus der Forschungs-Bierbrauerei der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

„Je ungesünder die Lebensweise, desto ausgeprägter der Hirnschaden

Dabei zeigte sich, dass jeder Risikofaktor wie Rauchen, Bluthochdruck oder Alkoholkonsum sowohl das Gefäßsystem als auch die weiße Substanz des Gehirns schädigen. „Je ungesünder die Lebensweise, also je mehr Risikofaktoren, desto ausgeprägter stellte sich dieser Hirnschaden dar“, informierte die TU Dresden. „Eine frühzeitige Aufklärung und eine optimale Prävention sind Themen, die die Zukunft der Medizin bestimmen werden“, betonte der Neurologe Dr. Timo Siepmann, der an den Forschungen maßgeblich beteiligt war.

Ob die beobachteten Hirnschäden zu einem erhöhten Risiko für einen späteren Schlaganfall führen, sollen nun weitere Untersuchungen ermitteln.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt