Konsortium „5G-NetMobil“ unter Dresdner Beteiligung entwirft den vernetzten Verkehr von morgen
Dresden, 2. März 2018. Um Fußgänger besser vor Unfällen zu schützen und die Umwelt zu entlasten, wollen deutsche Ingenieure alle Verkehrsteilnehmer über den Mobilfunk der 5. Generation (5G) vernetzen. Dadurch bekommen insbesondere Autos und Laster einen „sechsten Sinn“ über ihre optische Sichtweite hinaus: Sie sollen sich per Funk ständig untereinander darüber austauschen können, welche Gefahren drei Ecken voraus lauern. Außerdem sollen Sensoren und Computer ununterbrochen prognostizieren, wohin sich im Straßenbild erkannte Fußgänger und Radler wahrscheinlich bewegen werden. Diese „taktile Kommunikation“ im Hintergrund könnte dafür sorgen, dass die Unfallwahrscheinlichkeit auf deutschen Straßen deutlich sinkt, haben sich die Partner im Forschungsverbundprojekt „5G-NetMobil“ unter Führung von Bosch überlegt. Mit beteiligt sind 16 weitere Partner, darunter die Technische Universität Dresden und das Unternehmen „Dresden Elektronik“.
Forscher wollen Fußgänger und Radler vor Unfällen schützen
Die Herausforderungen, aber auch die Chancen dieses Projektes sind groß: „Zum Beispiel können Fußgänger und Radfahrer zukünftig durch Objekterkennungssysteme erfasst und zuverlässig vor Unfällen geschützt werden. Dazu müssten ihr Ort und die zu erwartende Bewegungsbahn in taktil vernetzter Echtzeit in die Verkehrssteuerung einfließen“, erläutert Prof. Gerhard Fettweis von der TU Dresden. „Ein weiterer Vorteil der taktil vernetzten Verkehrsteilnehmer ist ein deutlich effizienter genutzter Verkehrsraum, was innerorts wie außerorts zu signifikant reduzierten CO2-Emmisionen führt“, ist Bosch-Koordinator Dr. Frank Hofmann überzeugt. Denn vernetztes Fahren erlaubt es Lastkraftwagen beispielsweise, in dichtgepackten Kolonnen über Autobahnen zu eilen („Platoon“-Betrieb) und damit letztlich die Verkehrsbelastung der Straßen zu senken.
15 Millionen Euro Projektmittel
Das Projekt ist mit knapp 15 Millionen Euro dotiert, die reichliche Hälfte davon finanziert das Bundesforschungsministerium. In den vergangenen Monaten haben die Projektpartner zunächst zusammengetragen, was für eine Kommunikationsinfrastruktur gebraucht wird. Bis Februar 2020 wollen sie dafür Lösungen entwickeln und ersten Praxistests unterziehen. hw
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