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Siemens-Medizintechnik geht 2018 an die Börse

Das "Nexaris"-System kombiniert Angiographien und CT-Aufnahmen Durch die Fusion zweier bildgebender Verfahren sollen zum Beispiel Gefäßchirurgen Operationen präziser planen können. Foto: www.siemens.com/presse

Siemens Healthineers ist auf Medizintechnik spezialisiert. Hier zu sehen: das „Nexaris“-System kombiniert Angiographien und CT-Aufnahmen. Durch die Fusion zweier bildgebender Verfahren sollen zum Beispiel Gefäßchirurgen Operationen präziser planen können. Foto: www.siemens.com/presse

Mehr Profite gefordert: Siemens Healthineers soll zudem 240 Millionen Euro sparen

London/München, 16. Januar 2017. Der deutsche Industriekonzern Siemens will seine Medizintechnik-Tochter „Siemens Healthineers“ im ersten Halbjahr 2018 an die Börse bringen. Das hat Siemens heute in London angekündigt. Der Mutterkonzern werde Mehrheitsaktionär bleiben. Der Erlös der anderen Anteile soll Investitionen in die Marktposition der Medizintechnik-Sparte mitfinanzieren. Zudem soll Siemens Healthineers jährlich 240 Millionen Euro eigene Ausgaben einsparen, „um die zukünftige Rentabilität zu steigern“, so der Mutterkonzern.

Börsengang soll Wachstum finanzieren

„Als unabhängige börsennotierte Gesellschaft wird Siemens Healthineers über mehr unternehmerische Flexibilität verfügen und den Wandel in der Healthcare-Industrie mitgestalten, und dabei beschleunigtes profitables Wachstum und Rendite im Blick behalten“, erklärte Siemens-Vorstand Michael Sen, der zugleich den Aufsichtsrats von Siemens Healthineers leitet. „Der direkte Zugang zum Kapitalmarkt wird mehr Möglichkeiten zur Finanzierung von Investitionen eröffnen.

18 % Profit-Marge erreicht

„Siemens Healthineers“ ist die Medizintechnik-Sparte von Siemens. Rund 47.000 Mitarbeiter entwickeln und produzieren hier unter anderem Geräte für Magnetresonanz-, Computertomographie-, Röntgen-, Ultraschall- und molekulare Bildgebungstechniken, Labordiagnostik-Ausrüstungen und die Technik für moderne Hybrid-Operationssäle. Im Jahr 2017 setzte das Unternehmen insgesamt Produkte und Dienstleistungen für 13,8 Milliarden Euro um. Siemens Healthineers erwirtschaftete damit einen Gewinn von 2,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Profitabilität (ausgedrückt als Gewinn-Umsatz-Verhältnis) von 18 Prozent – davon kann zum Beispiel der Einzelhandel nur träumen.

Demografischer Wandel und Digitalisierung heizen Medizintechnik-Markt an

Siemens rechnet auch weiterhin mit einem starken Wachstum in diesem Marktsegment: „getrieben durch Megatrends wie die wachsende und alternde Bevölkerung, die Zunahme chronischer Erkrankungen und dem sich verbessernden Zugang zur Gesundheitsversorgung in aufstrebenden Ländern“. Auch die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ in der Medizin gehören zu diesen Wachstumstreibern.

3 bis 5 % Marktwachstum pro Jahr

Unterm Strich schätzt das Management die Kernmärkte für „Siemens Healthineers“ auf über 50 Milliarden Euro – bei einem jährlichen Markt-Wachstum um drei bis fünf Prozent.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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