ESA-Satellit soll ab 2020 dunkle Materie im All kartografieren
Paris, 15. Oktober 2017. Die ESA will 2020 einen Euklid-Satelliten ins All schicken, um die dunkle Materie und die dunkle Energie im Universum zu vermessen. Das hat die Europäische Weltraumagentur angekündigt.
Viel unsichtbare Masse im All vermutet
Dunkel heißen diese Materie und Energie, weil sie mit herkömmlichen Methoden bisher nicht von der Erde aus sichtbar werden. Viele Astrophysiker vermuten aber, dass diese besondere Materie einen Großteil der Masse unseres Universums ausmacht. Euklid soll helfen, eine Weltkarte dieser Materie anzulegen. Die Astrophysiker erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über den Ursprung und das mutmaßliche Ende unseres Universums
Flitzende Galaxien erscheinen rötlich
Dafür wird es die Rotverschiebungen entfernter Galaxien präzise ausmessen. Das Licht der Sterne erscheint durch den Dopplereffekt rötlicher, wenn sich diese kosmischen Objekte von der Erde wegbewegen. Diesen Dopplereffekt kennt man von vorbeifahrenden Krankenwagen, deren Sirene immer tiefer erscheint, wenn sie sich wegbewegen. Dieser Tiefen-Effekt beim Schall entspricht die Rotverschiebung beim Licht. Und aus der Rotverschiebung im Kosmos lässt sich unter Umständen berechnen, wie weit die entsprechende Galaxis entfernt ist, wie alt sie ist und wie schnell sie sich bewegt. Vergleicht man diese Daten sowie kleine Abweichungen davon für zahlreiche Sternenhaufen, lässt sich wiederum schlussfolgern, wieviel Schwerkraft auf sie in der Nähe wirkt – und wieviel unsichtbare dunkle Materie in der Nähe sein muss.
Über Euklid
Benannt ist das Weltraumteleskop nach dem altgriechischen Mathematiker und Geometrie-Pionier Euklid, der wahrscheinlich im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Alexandria wirkte. Nach ihm benennt man heute oft in Abgrenzung von Einsteins gekrümmtem Raum die klassische Geometrie als „euklidisch“.
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