Forschung, News, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Schüler suchen schwere Jungs und dunkle Materie im CERN

Das 25 Meter hohe „Atlas“-Aggregat für die Higgs-Suche. Abb.: CERN

Das 25 Meter hohe „Atlas“-Aggregat ist Teil des LHC-Beschleunigers, der oft etwas blumig als Weltantwortmaschine bezeichnet wird. Abb.: CERN

Junge Nachwuchstalente aus dem „Netzwerk Teilchenwelt“ dürfen an der Weltantwortmaschine experimentieren

Dresden/CERN, 9. Oktober 2017. Drei Schüler und zwei Schülerinnen aus Radebeul, Bonn, Erlangen, Hersbruck und München bekommen durch die Vermittlung des Dresdner „Netzwerkes Teilchenwelt“ eine ganz besondere nachwuchswissenschaftliche Chance: Sie dürfen zwei Wochen an der Weltantwortmaschine unter der schweizerisch-französischen Grenze im „CERN“ forschen. Das teilten die Physiker der TU Dresden mit, die  das Netzwerk koordinieren.

Prof. Manfred Kobel diskutiert mit Gerlinde Burck (74) über die kosmologische Konstante und Einstein. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Michael Kobel diskutiert mit Gerlinde Burck (74) über die kosmologische Konstante und Einstein. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Initiator Kobel: Schüler bringen frischen Wind in unsere Reihen

„Es ist für uns eine große Bereicherung, diese junge Menschen in unsere Forschung zu integrieren“, betonte Netzwerk-Gründer Prof. Michael Kobel. „In einigen Fällen leisten sie wichtige Beiträge zu unseren Vorhaben und bringen frischen Wind in die Forschungsgruppen, indem sie uns immer wieder hinterfragen.“

Netzwerk soll Nachwuchs-Physiker beizeiten aufpäppeln

Kobel und seine Kollegen hatten das Netzwerk Teilchenwelt gegründet, um Jugendliche für eine naturwissenschaftliche Königsdisziplin, die Teilchenphysik zu begeistern. Inzwischen beteiligen sich 29 Universitäten und Forschungsinstitute in Deutschland an diesem Netzwerk. Sie bieten besonders interessierten und begabten Schülern die Chance, von erfahrenen Wissenschaftlern den neuesten Stand der Physik kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam zu forschen. Die vielversprechendsten Talente dürfen dann ins europäischeKernforschungszentrum CERN.

Die Computersimulation zeigt das Netzwerk der - sonst unsichtbaren - "dunklen Materie", das die Galaxien (leuchtende Punkte) im All verbindet. Abb.: MPI für Astrophysik / Simon D.M. White, Volker Springel

Die Computersimulation zeigt das Netzwerk der – sonst unsichtbaren – „dunklen Materie“, das die Galaxien (leuchtende Punkte) im All verbindet. Abb.: MPI für Astrophysik / Simon D.M. White, Volker Springel

Die in diesem Jahr auserwählten Schüler haben dort anspruchsvolle Projekte vor: Sophie Li aus Bonn beispielsweise will am weltweit größten Teilchenbeschleuniger der rätselhaften „Dunklen Materie“ nachspüren, während Tim Hebenstreit vom Gymnasium Luisenstift Radebeul schwere Teilchen jagt, die bisher nur theoretisch vorhergesagt sind: sogenannte Z-prime-Bosonen.

Früherer Teilnehmer: „War ein Unvergleichbares Erlebnis“

„Die Zeit während der Projektwochen zählt zu den schönsten und interessantesten Erfahrungen meines Lebens“, erinnert sich Fabian Schneider, Physikstudent aus Heidelberg, der 2015 bei den Projektwochen am CERN war. „Selbst am renommiertesten Teilchenphysikinstitut der Welt zu forschen und sich abends mit ebenfalls hoch motivierten Jugendlichen auszutauschen war ein unvergleichbares Erlebnis!“ hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar