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Siemens und Alstom gründen Bahnindustriekonzern

Der ICE 4 für die Deutsche Bahn gehört zu den jüngeren Vorzeigeprojekten der Siemens-Bahnsparte. Foto: Siemens

Der ICE 4 für die Deutsche Bahn gehört zu den jüngeren Vorzeigeprojekten der Siemens-Bahnsparte. Foto: Siemens

Unternehmen hoffen auf 470 Millioen Euro Ersparnis durch Fusion ihrer Bahnsparten

München/Saint-Quen, 26. September 2017. Siemens und Alstom legen ihre Mobilitäts-Sparten zusammen und gründen einen deutsch-französischen Bahnindustrie-Konzern. Das haben beide Unternehmen heute Abend angekündigt. Der neue Branchenriese soll auf 15,3 Milliarden Euro Umsatz kommen.

Europäer wollen Asien mit einem „Champion der Eisenbahnindustrie“ Paroli bieten

„Wir setzen die europäische Idee in die Tat um und schaffen gemeinsam mit unseren Freunden bei Alstom auf lange Sicht einen neuen europäischen Champion der Eisenbahnindustrie“, erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser. Der neu geschmiedete europäische Konzern werde „zweifellos die Zukunft der Mobilität prägen“, schätzte Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge, der das neue Unternehmen leiten soll.

Chinesischer Riese setzt Europas Konzerne massiv unter Druck

Hintergrund ist die schwierige Marktsituation für die Europäer: Hochgeschwindigkeits-Bahnnetze bauen heutzutage vor allem die Chinesen – und die setzen gerne auf einheimische Anbieter. In Europa werden dagegen nur wenige Hochgeschwindigkeits-Bahntrassen gebaut.  Der Weltmarkt habe sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt, unterstrich Kaeser. „Ein marktbeherrschender Akteur in Asien hat die globale Marktdynamik verändert.“ Gemeint dürfte damit der chinesische Staatskonzern „China Railway Construction Corp.“ (CRCC) sein, der in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen war.

Hauptquartier in Frankreich

Der Hauptsitz sowie die Geschäftsführung der Sparte Schienenfahrzeuge werden im Großraum Paris angesiedelt sein. Berlin wird zentraler Firmensitz der Sparte Mobilitätslösungen. Insgesamt wird das neue Unternehmen 62.300 Beschäftigte in mehr als 60 Ländern zählen, informierte Siemens. Beide Seiten rechnen mit Einsparungen in Höhe von 470 Millionen Euro durch die Fusion.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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