Neuer Test der TU Dresden kann über 170 Pestizide in Eiern erkennen
Dresden, 11. August 2017. Selbst kleine Spuren von Pestiziden wie Fipronil lassen sich in Eiern durch neue sächsische Analysemethoden nachweisen – und zwar in einem Rutsch zusammen mit vielen anderen Giftstoffen. Darauf haben Lebensmittel-Chemiker der TU Dresden mit Blick auf den jüngsten Fipronil-Skandal hingewiesen.
Verfahren wurde 2015 entwickelt
Bereits vor zwei Jahren haben demnach Dr. Fanny Hildmann, Prof. Karl Speer und weitere TU-Experten eine innovative Methode zum gleichzeitigen Nachweis von über 170 Pestiziden in Hühnereiern entwickelt. Dabei setzten sie ein Proben-Entnahmeverfahren namens „Matrix Solid Phase Dispersion“ sowie spezielle Reinigungsprozesse ein, um dann die Ei-Bestandteile teils in flüssigem, teils in gasförmigem Zustand zu untersuchen. Nach energetischer Anregung verrieten diese Flüssigkeiten und Gase dann durch ihr abgestrahltes Licht, welche chemischen Elemente beziehungsweise Verbindungen in ihren steckten. Dadurch ließ sich recht zügig ermitteln, ob und welche Insektenbekämpfungsmittel in den Eiern Spuren hinterlassen hatten.
Carry-over-Effekt bei Eiern besonders deutlich
„Besonders bei Eiern lässt sich der sogenannte Carry-over-Effekt, das Übertragen von Stoffen aus dem Futter oder aus der Anwendung von Insektiziden in Stallungen in das tierische Endprodukt, sehr gut beobachten“, erklärte TU- Lebensmittelchemiker Karl Speer. Inzwischen hat das Team die Tests so weiterentwickelt, dass sie auch für Broiler und Sahne nutzbar sind. Die Dresdner Forscher gehen davon aus, dass Kontrollbehörden Giftstoff-Ausbreitungen wie beim Fipronil-Skandal künftig schneller erkennen können, wenn die sächsischen Tests zum Standardwerkzeug der Lebensmittel-Überwacher gemacht werden.
Autor: Oiger.de
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