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UMA soll mit Schwarmintelligenz Stadtluft säubern

Marco Weiß, Vertriebsleiter der VW-Manufaktur Dresden, zeigt die Navi-App UMA. Foto. Heiko Weckbrodt

Marco Weiß, Vertriebsleiter der VW-Manufaktur Dresden, zeigt die Navi-App UMA. Foto. Heiko Weckbrodt

Kostenlose Navi-App von VW und Stadt Dresden soll mit Schwarmintellgenz und VAMOS-Hilfe Staus mindern

Dresden, 15. Mai 2017. Um Autofahrern und Anwohnern Staus zu ersparen, die Parkplatzsuche zu erleichtern und letztlich auch die Stadtluft sauberer zu machen, hat Volkswagen heute in Dresden eine neue Version seiner Mobilitäts-App „UMA“ vorgestellt. Entstanden ist dieses kostenlose Navigations-Programm für iPhones, Android- und Windows-Telefone durch eine Kooperation von Volkswagen, der VW-Tochter „Wolfsburg AG“ und der Landeshauptstadt Dresden. Die Partner sehen in der App einen Baustein für die „Smart City“ der Zukunft.

Mobiltätskongress in Gläserner VW-Manufaktur Dresden

Gemeinsam habe man sich vorgenommen, „innovative und App-basierte Verkehrskonzepte in Dresden einzuführen“, betonte Siegfried Fiebig, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen. „Ziel ist es, die Staubildung zu minimieren und die Verkehrs-Emissionen zu reduzieren.“ Dies sei ein Teil der Strategie von Volkswagen, sich vom klassischen Fahrzeug-Hersteller zum – breiter gefassten – Mobilitätsanbieter zu wandeln, ergänzte Manufaktur-Vertriebschef Marco Weiß am Rande des Mobilitätskongresses „Next Drive“ mit rund 250 Fachbesuchern in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden.

Und in der Tat hat der „Urbane Mobilitäts-Assistent“ (UMA) ein paar Besonderheiten, mit der er sich von Konkurrenzlösungen abhebt: Im Vergleich zu klassischen Navi-Programmen setzt er stärker auf Schwarmintelligenz und vor allem auf eine Dresdner Verkehrsbelastungs-Datenbank. Zwar nutzen auch andere Navi-Apps schon heute die Bewegungsdaten anderer Verkehrsteilnehmer, die gerade das selbe „Navi“ einsetzen, um Staus zu erkennen. UMA bezieht aber in seine Routenvorschläge auch die eingegebenen Ziele aller Nutzer ein und leitet daraus zusätzlich eine Zukunftsprognose über die Verkehrsbelastung im Straßennetz ab. Richtig funktionieren kann diese Schwarmintelligenz-Komponente allerdings nur, wenn mindestens jeder zehnte Autofahrer mit „UMA“ unterwegs ist.

Stadt stellt Echtzeit-Verkehrsdaten von VAMOS bereit

Zudem kann die App in Echtzeit auf das an der TU Dresden entwickelte Verkehrsmanagement­system „VAMOS“ zugreifen. Das greift auf Verkehrssensoren und -daten in ganz Dresden zu – ein ganz besonderer digitaler Schatz.

Alle diese Echtzeit-Daten sollen nicht nur den einzelnen Nutzer schneller und entspannter zum Ziel führen. Vielmehr verteilt UMA alle angeschlossenen Fahrer auch möglichst gleichmäßig auf das Straßennetz, soll also die Staugefahr für die Stadt im Ganzen verringern. Zusätzlich kann die App in Dresden auf die Belegungsdaten von etwa 7800 Parkplätzen zugreifen und Parkplatzsuchende so schneller zum Ziel führen.

Abb.: Screenshot VW

Abb.: Screenshot VW

Nähert sich ein UMA-Nutzer von außerhalb der Stadtgrenze, weist ihn eine Grußbotschaft vom Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf diese zusätzlichen Navi-Funktionen hin. Der OB wird übrigens bald auch auf die elektromobile Seite wechseln: Als Ersatz für seinen Phaetons mit Verbrennungsmotor bekommt er von VW im Mai einen der neuen Elektro-Golfs aus der Dresdner Manufaktur.

Und in den nächsten Monaten wollen die Kooperationspartner der App durch elektronisch eingespielte Aktualisierungen (Updates) weitere Funktionen spendieren. Geplant sind zum Beispiel eine integrierte Vermittlung von (zahlenden) Mitfahrern und eine Übersicht der Elektro-Ladesäulen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Die UMA-App gratis im Netz: hier die Android-Version und hier die iPhone-Version

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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