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Mehr Durchblick für Sehschwache durch organische Digitalbrillen

Dresdner Fraunhofer-Ingenieure haben gemeinsam mit weiteren Partnern im Projekt LOMID (Large cost-effective OLED microdisplays and their applications) eine neue Generation von OLED-Mikrobildschirmen für VR-und AR-Brillen entwickelt. Abb.: Frauunhofer FEP

Dresdner Fraunhofer-Ingenieure haben gemeinsam mit weiteren Partnern im Projekt LOMID (Large cost-effective OLED microdisplays and their applications) eine neue Generation von OLED-Mikrobildschirmen für VR- und AR-Brillen entwickelt. Abb.: Frauunhofer FEP

Dresdner Ingenieure entwickeln neue Generation von OLED-Mikro-Bildschirmen

Dresden, 5. Januar 2016. Dresdner Fraunhofer-Forscher wollen Sehschwachen mit Digitalbrillen wieder zu mehr Durchblick verhelfen. Sie testen derzeit Prothesen, die mit organischen Bildschirmen ausgestattet sind. Diese Prothesen erlauben dem Sehschwachen den Blick sowohl auf die reale Umwelt wie auch eine digital aufgebesserte Sicht („Erweiterte Realität“ beziehungsweise englisch „Augmented reality“ = AR). Koppelt man solche Spezialbrillen mit Kameras, könnte es in Zukunft zum Beispiel möglich sein, eine Art ständig präsente Lupe für das Alltagsleben bereitzustellen.

Damit solche Brillen preisgünstig werden und doch hohe Bildqualität bieten können, haben Entwickler des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) nun gemeinsam mit der ostdeutschen Chipschmiede X-Fab und weiteren Partner eine neue Generation organischer Bildschirme entwickelt. Die sind mit rund 25 Millimetern Diagonale relativ groß für ein Mikro-Display auf Basis organischer Leuchtdioden (OLED). Außerdem entwickelten die Projektpartner gemeinsam eine Ansteuerelektronik auf Silizium-Basis, die recht robust, preiswert und für hohe Bildauflösungen bis hin zu 1200 mal 1920 Punkten geeignet ist. Vorstellen wollen die Dresdner Experten ihre neuen organischen Bildschirme auf der Konferenz „SID-ME 2017“ Mitte März in Dresden.

Als Haupteinsatzfelder solcher OLED-Displays mit hoher Bildauflösung sehen die Fraunhofer-Ingenieure vor allem Digitalbrillen, die unseren Blick auf unsere Welt durch computergenerierte Bilder und Videos anreichern, also virtuelle (VR) und erweiterte Realitäten (AR) darstellen können. „Angefangen bei Anwendungen für Unterhaltung und Spiele bis hin zu professionellen wie in der Industrie bei Design, virtueller Absicherung, Montage- oder Wartungsarbeiten oder in der Pilotenausbildung mit Flugsimulatoren – Virtual-Reality Brillen und deren Systeme etablieren sich mehr und mehr, und die Bandbreite an Möglichkeiten für Anwendungen und Weiterentwicklungen ist noch längst nicht ausgeschöpft“, sind die Dresdner FEP-Forscher überzeugt. „Ein wichtiger Teil zur Darstellung dieser virtuellen Welten ist ihre Displaytechnologie. OLED-Mikrodisplays rücken durch ihre technologischen Vorteile hierfür immer mehr in den Fokus.“

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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