In Sachsen geschult, sollen sie in Vietnam selbst schulen
Dresden/Ho-Chi-Minh-Stadt, 9. Juli 2016. Die ersten vietnamesischen Abwasser-Lehrer haben ihr Saubermach-Handwerk in Dresden gelernt: Sechs Vietnamesen, die künftig in ihrer Heimat selbst als Berufsschullehrer Abwasser-Spezialisten ausbilden werden, haben nun ihre Abschlusszeugnisse in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden erhalten. Das hat die Stadtentwässerung Dresden mitgeteilt, die sich an dem Projekt gemeinsam mit dem Berufsschulzentrum für Technik und Wirtschaft (BSZ) Pirna beteiligt hatte.
Pilotprojekt für reformierte Berufsausbildung in Vietnam
Das Pilotprojekt ist Teil eines Programmes, das die Berufsausbildung in Vietnam reformieren und verbessern soll. Eine Lehre zur „Fachkraft für Abwassertechnik“, wie in Deutschland üblich, gibt es in Vietnam bisher nicht.
„Die Herausforderungen einer am deutschen Beispiel orientierten Berufsausbildung sind für die Lehrkräfte nicht einfach zu bewältigen“, betonte Nguyen Thi Hang, die Leiterin der Partnerschule „Ho Chi Minh Vocational College of Technology“. Sie sei nach den bisherigen Pilotprojekt-Erfahrungen aber optimistisch, dass der schulische Transfer gelingen werde. Die nun ausgebildeten Berufsschullehrer sollen künftig nicht nur Abwasser-Fachkräfte, sondern auch andere Berufsschullehrer schulen, so dass ein Multiplikator-Effekt entsteht.
Auch in anderen Fällen arbeiten Sachsen und Südvietnamesen bereits eng zusammen. So lassen sich derzeit 16 junge Vietnamesen aus dem Großraum um Ho-Chi-Minh-Stadt in und um Dresden als Krankenpfleger nach deutschen Standard ausbilden (Der Oiger berichtete).
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!