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Jungunternehmer fordern Schulfach „Wirtschaft“

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

Abb.: Heiko Weckbrodt

Verband WJD sieht zu wenige Gründungen in Deutschland

Karlsruhe/Berlin, 12. März 2016. Für ein Schulfach „Wirtschaft“ ab der 8. Klasse hat sich der Jungunternehmer-Verband „Wirtschaftsjunioren Deutschland“ (WJD) heute in Karlsruhe ausgesprochen. In einer verbandsinternen Umfrage hatten laut WJD 90 % der Mitglieder für solch ein Schulfach plädiert. Dahinter steht mutmaßlich der Gedanke, dass sich die deutschen Jugendlichen in solch einem Fach beizeiten ein Verständnis für wirtschaftliche zusammenhänge, Chancen und Risiken aneignen könnten.

„Schüler sollten lernen, wie aus einer Geschäftsidee ein Businessplan und schließlich ein Unternehmen wird“, heißt es im Positionspapier 2016 der Wirtschaftsjunioren. „Wir fordern die Politik auf, im Schulterschluss mit der Wirtschaft ein eigenständiges Curriculum ökonomischer Bildung zu entwickeln“.

WJD-Bundesvorsitzender Horst Wenske. Foto: WJD, Nils Hasenau

WJD-Bundesvorsitzender Horst Wenske. Foto: WJD, Nils Hasenau

Wirtschaftsjunioren wollen Bürokratie-Abbau

„Seit Jahren sinkt die Zahl der Selbstständigen in Deutschland und zu viele deutsche Gründer bevorzugen inzwischen Gründungen im Ausland“, erklärte WJD- Bundesvorsitzender Horst Wenske. „Wir Wirtschaftsjunioren wünschen uns frischen Wind, Bürokratieabbau für Start-Ups und einen neuen Unternehmergeist in Deutschland.“

Neben einem neuen Schulfach „Wirtschaft“ fordern die Jungunternehmer auch „bessere Rahmenbedingungen für Gründer“. Konkret wollen sie: „

  • besserer Austausch zwischen Schulen, Hochschulen und Wirtschaft,
  • Bereitstellung aller Informationen für Gründer aus einer Hand,
  • Befreiung der Existenzgründer von der Pflicht zur monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung,
  • grundsätzlich formlose Überschussermittlung durch Kleinunternehmer sowie
  • ein eigenständiges Schulfach Wirtschaft.“

„In Städten wie Berlin hat sich eine beeindruckende Gründerkultur etabliert, die junge Gründer aus der ganzen Welt anzieht“, betonte der frühere Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf der WJD-Frühjahrsdelegiertenversammlung. „Insgesamt aber sinkt die Anzahl der Unternehmensgründungen in Deutschland. Der Abbau von bürokratischen Hemmnissen kann diesen Negativtrend stoppen.“

Stichwort „Wirtschaftsjunioren Deutschland“

Die „Wirtschaftsjunioren Deutschland“ haben ihren Hauptsitz in Berlin. Der Verband repräsentiert laut eigenen Angaben über 10.000 Mitglieder, deren Firmen für rund 300.000 Arbeitsplätze und 120 Milliarden Euro Umsatz stehen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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