Sensor-Manschetten von Fraunhofer Dresden behalten Schweißnähte im Blick
Dresden, 5. März 2016. Damit Windkraftwerke draußen auf dem Meer länger halten und nicht überraschend einstürzen, haben Fraunhofer-Forscher aus Dresden neuartige Sensor-Manschetten entwickelt. Die klammern sich an die Stahlrohre, mit denen die Anlagen am Meeresgrund verankert sind, und überwachen deren Schweißnähte per Ultraschall.
Tauchroboter statt Menschen in die Tiefe schicken
Mussten für diese Routine-Tests bisher Menschen in die Tiefe tauchen, soll die neue Technik nun ungefährlichere und präzisere Sicherheitskontrollen durch Tauchroboter ermöglichen und beizeiten warnen, wenn Bruchgefahr droht. Auf der Hannovermesse (25. bis 29. April 2016) wollen die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) Dresden ihre Erfindung vorstellen.
Patienten-„CT“ zeigt Risse im System
Die Dresdner Manschette besteht aus zahlreichen Sensoren, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind, erklärte IKTS-Projektleiter Andreas Schnabel. Für die Messung koppelt ein Taucher oder ein Roboter ein Messgerät an die Manschette an. Dann durchleuchtet die Manschette mit Ultraschallwellen die Schweißnaht. Befindet sich irgendwo ein Riss, werden die Wellen an dieser Störstelle reflektiert. Diese Echos fangen dann die Sensoren auf und spüren so Fehlerstellen auf. Die gesammelten Daten ergeben dann eine Art Computer-Tomographie wie beim Arzt. Der Prüfer der Offshore-Anlage erhält so ein Bild der Schweißnaht, auf dem Fehlstellen farbig markiert sind.
Ostsee-Test erfolgreich
Einen ersten Praxistest in der Ostsee am Offshore-Windpark „Baltic 1“ habe die neue Überwachungs-Manschette bereits erfolgreich absolviert, teilten die IKTS-Ingenieure mit.
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