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43 % der Lehrer wollen digitale Schulbücher einsetzen

Ranzen adé: In den "PL 100" können russische Schulkinder nun ganze Lehrbuchsammlungen stopfen. Abb.: PL

Schluss mit der Buchschlepperei: Ein eReader kann ganze Bibliotheken speichern – hier ein Foto von einem früheren Expertiment mit dem ePapier-Schulbuch „PL 100“ von Plastic Logic Dresden für russische Schulkinder. Archivfoto: PL

Doch nur 1 % nutzt wirklich eBooks im Unterricht

Berlin, 1. Februar 2016. Elektronische Schulbücher könnten viele Probleme des Schulalltags auf einen Schlag lösen: Statt kiloweise Papier in ihren Taschen herumzuschleppen, müssten die Kinder im Idealfall dann nur noch ein Tablet oder einen eReader tragen. Außerdem wären eBooks viel einfacher aktualisierbar als gedruckte Schulbücher, nicht zuletzt erleichtern sie Übersetzungen und Notizen. Diese und weitere Vorteile von Schul-eBooks sehen auch viele Pädagogen: 43 Prozent der Lehrer in Deutschland würden gerne elektronische Bücher als Lehrmaterial einsetzen. Das hat eine Umfrage von Bitkom Research und Aris unter 505 Lehrern ergeben. Aber: In der Praxis nutzt nur ein Prozent der Pädagogen wirklich Schul-eBooks.

Bitkom: Ausstattung aller Schulen mit Lesegeräten würde 600-800 Mio. € kosten

Für diese Schere zwischen Theorie und Praxis gibt es mehrere Gründe: Einerseits sind viele Schulbücher nicht in digitalen Ausgaben verfügbar. Andererseits – und dies wiegt wohl noch schwerer – stehen nur an wenigen Schulen geeignete Lesegeräte für die Schüler bereit. Denn alternativ kann ein Lehrer nur schwerlich von den Familien aller seiner Schüler verlangen, dass sie sich alle Tablets oder eReader für den Unterricht kaufen.

Laut Schätzungen des „Bitkom“ wären rund 600 bis 800 Millionen Euro nötig, um alle Schüler in Deutschland mit entsprechenden Geräten auszustatten. Der deutsche Hightech-Verband vertritt übrigens auch Hersteller und Händler solcher Geräte, argumentiert hier also insofern auch nicht ganz uneigennützig.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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