Lange & Söhne weiht neue Fertigungsstätte ein
Glashütte, 26. August 2015. Die Uhrenmanufaktur Lange & Söhne in Glashütte hat heute eine neue Fertigungsstätte in Betrieb genommen – und bekam prominenten Besuch: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war dafür in die sächsische Uhrenmetropole gekommen.
Schweizer investieren Millionenbetrag
Der Schweizer Eigentümer, der Luxusgüterkonzern Richemont hat nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag in das neue Projekt in Glashütte investiert, nannte allerdings keine konkrete Zahlen. Das Gebäude schaffe optimale Bedingungen für das traditionelle Uhrmacherhandwerk, hieß es. So würde die Produktion von bisher fünf Standorten auf einen zusammengeführt. Die neuen Räume seien hell, staub- und erschütterungsfrei sowie voll klimatisiert. Die Fertigungsstätte bietet Platz für 200 Mitarbeiter.
Zeitraffervideo vom Bau (Lange & Söhne):
Neubau ist auch Sachsens größte Geothermie-Anlage
Die neue Uhren-Fertigungsstätte von Lange & Söhne ist zugleich die größte Geothermie-Anlage Sachsens. Die Anlage heizt im Winter die Manufaktur mit Erdwärme. Dabei wird die im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeicherte Wärme sowohl direkt genutzt, etwa zum Heizen (Wärmepumpenheizung), oder auch zur Erzeugung von elektrischem Strom in einer Kraft-Wärme-Kopplung.
Spezialisierung auf Luxusuhren nach der Wende
Lange & Söhne stellt Luxusuhren her und kann auf eine 170-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Ferdinand Adolf Lange legte 1845 mit seiner Manufaktur den Grundstein für die sächsische Feinuhrenmacherei. Nach der Reprivatisierung im Jahre 1990 begann der erfolgreiche Neustart. Heute stellt die Manufaktur wenige Tausend Uhren in einer Preisspanne von 15.600 bis 1,92 Millionen Euro her. Die Firma veröffentlicht keine Bilanzen.
Kanzlerin am Flüchtlingslager in Heidenau: Ausschreitungen sind abstoßend und beschämend
Nach dem Abstecher nach Glashütte besuchte die Kanzlerin auch die Asylbewerber-Unterkunft im nahen Heidenau, an der es in den vergangenen Tagen zu gewaltsamen Ausschreitungen durch rechte Randalierer gekommen war. Merkel sprach dort mit Flüchtlingen, Sicherheitskräften sowie haupt- und ehrenamtlichen Helfern. Die gewalttätigen Ausschreitungen am Wochenende bezeichnete Merkel laut Kanzleramt als „beschämend“ und „abstoßend“. Den Protesten und Buh-Rufen einiger Demonstranten entgegnete sie: „Wir werden alle Anstrengungen unternehmen deutlich zu machen, dass Deutschland hilft, wo Hilfe geboten ist.“
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