
Exponat von der Bier-Sonderschau in Meißen: Der Reichskanzler gab den Radebergern das Recht auf das Prädikat „Kanzlerbier“. Foto: Peter Weckbrodt
Oigers Wochenendtipp: Zur Bier-Ausstellung in die Albrechtsburg Meißen
Inhalt
- 1 Oigers Wochenendtipp: Zur Bier-Ausstellung in die Albrechtsburg Meißen
- 2 Anreise mit S-Bahn sinnvoll
- 3 Wie ein Honigbier eine Stadt vor dem Untergang rettete
- 4 Reinheitsgebot zu DDR-Zeiten nur für Export-Bier
- 5 Braugeschichte vom Mittelalter bis heute
- 6 Rückweg über den „Historischen Rundweg“
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Dresden/Meißen, 15, Mai 2015. Zum Internationalen Museumstag (17. Mai) muss wohl ein Museum das Ziel unseres Wochenendausfluges sein. Wir besuchen die Sonderausstellung „PROST! 1000 Jahre Bier in Sachsen“ in der Meißner Albrechtsburg.
Anreise mit S-Bahn sinnvoll
Die Anfahrt kann aus Richtung Dresden ganz entspannt mit der S-Bahn S1 erfolgen. Unser Spaziergang von der Station Meißen-Altstadt über den Markt hoch zur Albrechtsburg ist zuletzt etwas anstrengend und dauert gut 20 Minuten.

Karl Marx und Ferdinand Lasalle auf voigtländischen Porzellan-Bierkriegen aus dem Jahre 1890. Foto: Peter Weckbrodt
Wie ein Honigbier eine Stadt vor dem Untergang rettete
In der Ausstellung wird uns sehr unterhaltsam jede nur denkbare Frage zum Thema Bier ganz generell und speziell zur Rolle des Bieres im Sachsenland beantwortet. Wie wird das Lieblingsgetränk der Sachsen hergestellt? Wer durfte es brauen und wo wurde es getrunken? Welche Sorten gab es und in welchen Gefäßen wurden sie ausgeschenkt? Und wie kam es, dass eben genau vor 1000 Jahren ausgerechnet ein Honigbier von der Meißner Burg die ganze Stadt vor dem Untergang bewahrte?

Unser Ausflugsziel – der Meißner Burgberg. Foto: Peter Weckbrodt
Reinheitsgebot zu DDR-Zeiten nur für Export-Bier
Wir erfahren, dass das Braurecht in Sachsen als ein besonderes Privileg ab 1482 vergeben wurde. Wir sehen im Original die bayrische Landesverordnung von 1516, in der Gerste, Hopfen und Wasser für die Bierherstellung festgelegt wurden. Die Hefe wird nicht erwähnt. Interessant auch zu wissen, dass in DDR-Zeiten lediglich in Radeberg und in Wernesgrün, aber immerhin in Sachsen, nach dem Reinheitsgebot gebraut wurde. Da ging es einfach um die wertvollen Devisen.

Eine Augenweide ist dieses Ensemble aus historischer Böttcherkunst und Raumarchitektur.
Foto: Peter Weckbrodt
Braugeschichte vom Mittelalter bis heute
Neben der Geschichte des sächsischen Bieres, des Brauwesens und der kulturellen Bedeutung des Bieres und des Biertrinkens vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt die Ausstellung auf 400 Quadratmetern interessante Episoden der Brauereigeschichte sowie einzigartige Exponate. Letztere kommen nicht nur aus sächsischen Quellen, sondern auch aus Bayern und anderen der Bierbrauerei eng verbundenen deutschen Bundesländern.

Vom Historischen Rundweg gibt es schöne Ausblicke zur Elbe hin und auf die historische Altstadt. Foto: Peter Weckbrodt
Rückweg über den „Historischen Rundweg“
Hat sich beim akademischen Fabulieren übers Bier der Durst darauf angemeldet, könnten wir in einer der auf dem Burgberg gelegenen Biergärten in aussichtsreicher Lage dem abhelfen. So gestärkt, ist ein Spaziergang auf dem „Historischen Rundweg“ zu empfehlen. Er bietet weitere schöne Ausblicke. An mehreren Stellen gibt es Abstiegsmöglichkeiten hinunter zur Altstadt. Wir sollten einen Blick für die Schaufenster der Handel- und Gewerbetreibenden haben. Sie sind aufgerufen, ihrerseits zum Thema Bier, selbstverständlich mit dem Schwerpunkt beim örtlich Gebrauten, Auslagen zu gestalten. Sie werden bestimmt fündig! Autor: Peter Weckbrodt
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