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Cyberport wächst um elf Prozent

Cyberport-Hauptsitz im Dresdner Waltdschlösschen-Areal. Foto: Heiko Weckbrodt

Cyberport-Hauptsitz im Dresdner Waltdschlösschen-Areal. Foto: Heiko Weckbrodt

Verbindung von On- und Offline-Welt beschert Dresdner Elektronikhändler 606 Millionen Euro Umsatz

Dresden., 3. Februar 2015. „Cyberport“ ist erneut kräftig gewachsen: Im Jahr 2014 stieg der Umsatz um rund elf Prozent auf rund 606 Millionen Euro (Vorjahr: 548 Millionen Euro), teilte das Dresdner Unternehmen heute mit. Damit ist Cyberport einer der größten deutschen Online-Elektronikhändler.

Zuwachs über dem Branchenschnitt

„Wir sind 2014 stärker gewachsen als der Gesamtmarkt, haben also wichtige Marktanteile für uns gewinnen können“, betonte Rainer Kiefer, der Sprecher der dreiköpfigen Geschäftsleitung. „Wir investieren weiter in die Zukunft von Cyberport.“

40 neue Jobs entstanden, weiterer Laden in Wien geplant

Im Zuge dieses Wachstums sind auch 40 neue Jobs entstanden: Cyberport beschäftigt inzwischen insgesamt rund 640 feste Mitarbeiter, über die Hälfte davon in Dresden und im Logistikzentrum Siebenlehn bei Nossen. Die anderen Mitarbeiter sind in den 14 Präsenzläden in Deutschland und Österreich beschäftigt. Ein 15. „Store“ mit etwa 20 weiteren Beschäftigten soll in zwei Wochen in Wien eröffnet werden. „In Wien haben wir zwar schon ein Store, das wird aber so überrannt, dass wir nun auf der anderen Donauseite einen weiteren Standort eröffnen wollen“, sagte Cyberport-Sprecherin Alexandra Wünsche.

Solchen Andrang kennt man sonst eher von neuen Apple Stores: Der Cyberport-Laden in Wien bei der Eröffnung 2011. Angesichts des Erfolges will der Dresdner Internethändler nun weitere Präsenzläden in Köln, Dresden und Hamburg eröffnen. Abb.: Cyberport

Solchen Andrang kennt man sonst eher von neuen Apple Stores: Der 1. Cyberport-Laden in Wien bei der Eröffnung 2011. Angesichts des Erfolges will der Dresdner Internethändler nun ein 2. Store in der österreichischen Hauptstadt eröffnen. Abb.: Cyberport

Starke Resonanz auf Präsenzläden

Die Verknüpfung von On- und Offline-Welt, von Internetverkauf und „Stores“ vor Ort, war auch ein Haupttreiber für das Umsatzwachstum, schätzte Alexandra Wünsche ein. Denn Cyberport war zwar durch den Computer-Versand per Internet vom kleinen lokalen Apple-Laden zu einem der führenden Online-Händler für Computertechnik, Heimelektronik und Haushaltsgeräte gewachsen, hatte aber beizeiten auch begonnen, designte Präsenzläden im Stile von „Apple Stores“ einzurichten, die auf recht große Resonanz stießen.

Von wegen, das Internet macht den Vor-Ort-Handel kaputt…

Und da macht Cyberport vor, dass der oft herbeigeredete Untergang des Präsenzhandels durch das Internet keineswegs zwingend ist, vielmehr beide Vertriebskanäle vorneinander profitieren können. Denn es waren die vielen kleinen Zusatzdienstleistungen an der Schnittstelle von Online- und Präsenzhandel, die Cyberport neuen Schwung verschafft haben. So führte das Unternehmen beispielsweise den Dienst „Same-Day-Pickup“ ein, der darauf hinausläuft, dass der Kunde zwar seine Waren per Internet bestellt, diese dann aber – soweit im nächsten Präsenzladen auf Lager – innerhalb einer Stunde abholen kann. Das komme bei den Kunden an, meint Wünsche. „Viele haben keine Lust, auf den Postboten zu warten und holen sich ihre Waren zum Beispiel auf dem Weg von der Arbeit nach Hause im Cyberport-Store ab“, sagte sie. Auch hat das Unternehmen in seinen „Stores“ Tablettrechner an den Thementischen platziert, an denen die Kunden beispielsweise anderer Varianten der ausgestellten Notebooks im Online-Geschäft auswählen können.

Auch Notebooks, weiße und braune Ware gefragt

Apropos „Notebooks“: Auch die erfreuten sich nach längerer Flaute wieder steigender Nachfrage und waren mitverantwortlich für die Umsatzsteigerungen bei den Dresdnern. Diese Erholung im Notebook- und PC-Markt ist derzeit weltweit zu beobachten. Auch Haushaltgeräte (im Handels-Jargon „Weiße Ware“ genannt), Unterhaltungselektronik („Braune Ware“) sowie Ausrüstungen für das vernetzte Heim trugen zum Wachstum bei.

Neues Magement soll Cyberport in neue Liga führen: Die Geschäftsführer Thomas Koelzer, Danilo Frasiak (vorn), Rainer Kiefer und Jeremey Glück (hintere Reihe, alle von links) im Cyberport-Firmensitz in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Thomas Koelzer, Danilo Frasiak (vorn), Rainer Kiefer und Jeremy Glück (hintere Reihe, alle von links) im Cyberport-Firmensitz in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Vor 17 Jahren als kleiner Apple-Laden gestartet

Cyberport wurde 1998 als kleiner Apple-Laden in Dresden gegründet und ist seither fast jedes Jahr stark gewachsen. Seit 2000 gehört das Unternehmen mehrheitlich der Gruppe „Hubert Burda Media“. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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