Neues Bauprinzip für bessere Unterhaltungselektronik
Dresden, 15. November 2014: Um organische Computertechnik schneller und damit zum Beispiel auch praxistauglich für biegsame Unterhaltungselektronik zu machen, haben sich Dresdner Photoniker ein neues Bauprinzip erdacht: Statt in der Ebene – also nebeneinander – fertigen sie ihre organischen Transistoren vertikal, stapeln Elektroden und Torschalter übereinander. Dadurch haben die Steuerströme in den Minischaltern kürzere Wege als in bisher üblichen Designs, erklärte Felix Kaschura vom „Institut für Angewandete Photophysik“ (IAPP) der TU Dresden. Der Tempogewinn sei erheblich. „Wir haben damit in Labortests schon 2 Megahertz Takt erreicht.“
Organische Chips sollen Klamotten-Elektronik steuern
Das mag nach den Maßstäben der klassischen siliziumbasierten Prozessoren, die heute Taktraten bis 4 Gigahertz erreichen, also etwa 2000 Mal so schnell sind, noch lahm klingen. Doch für die noch junge organische Elektronik ist dies ein großer Fortschritt – der nun auch komplexere Schaltungen erlaubt, beispielsweise für die Ansteuerung von Lautsprechern und Musikabspiel-Geräten, die in Sportklamotten eingenäht sind.
Von Grund auf neukonstruiert
Denn die organische Elektronik hat gegenüber Siliziumchips wiederum einen großen Vorteil: Sie ist biegsam, kann fast jede Form annehmen. Als einer der weltweit führenden Pioniere dieser Technologie gilt der langjährige IAPP-Direktor Prof. Karl Leo, der derzeit ein paar Forschungs-Semester in Arabien verbringt. Leo hatte bereits vor einigen Jahren unter der Devise „Zurück ans Reißbrett“ einen vollständige Neukonstruktion organischer Elektronik angestoßen, um diese wettbewerbsfähiger zu machen – der neue vertikale Transistor ist ein Resultat dieses Neustarts. Autor: Heiko Weckbrodt
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