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Verbraucherzentrale warnt vor „Brandsatz“ Lithium-Batterie

Können bei falscher lagerung wie Brandbomben wirken: alte Lithium-Akkus. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Können bei falscher Lagerung wie Brandbomben wirken: alte Lithium-Akkus. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Explodierende Knopfzelle setzte Speisekammer in Sachsen in Brand

Leipzig, 26. Oktober 2014: Alte Lithium-Batterien und -Akkus, wie sie allerorten in Handys, Uhren, Laptops und Hörgeräten eingesetzt werden, können wie Brandbomben wirken, hat die sächsische Verbraucherzentrale aus aktuellem Anlass gewarnt: Bei einer Familie aus Sachsen war kürzlich eine alte Lithium-Zelle explodiert und hatte die Speisekammer in Brand gesetzt.

Energieexperte: Lithium ist hochreaktiv

Im konkreten Fall hatte Frau K.* einen Knall aus der Speisekammer gehört. Als sie nachschaute, stand eine Tüte in Flammen, in der sie Altbatterien für die spätere Entsorgung deponiert hatte. „Es wird sich hier um eine Lithium-Knopfzelle gehandelt haben“, vermutet Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale in Leipzig. „Lithium ist ein hochreaktives Metall. Kommt es mit Luft oder Wasser in Kontakt kann es zu heftigen Reaktionen bis hin zu Bränden oder kleinen Explosionen kommen.“

Selbst Konzerne wie Boeing kämpfen mit Brandgefahr von Lithium-Akkus

Bargen Altbatterien früher „nur“ die Gefahr auszulaufen und giftige oder ätzende Stoffe freizusetzen, kam mit dem massenhaften Einsatz der leistungsfähigeren Lithium-Ionen-Batterien das Hitzeproblem hinzu – und die Gefahr von Selbstentzündungen unter großer Last oder bei Hitzestaus. Der daraus resultierenden Brandgefahr versuchen Elektroauto-, Elektronik- und Flugzeugbauer durch teils aufwändige Kühlkonzepte entgegen zu wirken. Nicht immer mit Erfolg, wie vor einiger Zeit auch Boeing mit seinem „Dreamliner“ zu spüren bekam, in dem es wegen solchen Akkus Anfang 2013 zu Flugzeug-Bränden gekommen war.

Tipp: Alt-Akkus abkleben und in Sandboxen lagern

Auch Privathaushalte sollten beim Umgang mit Lithium-Stromspeichern Vorsicht walten lassen, betonen nun die Verbraucherschützer. Da die Akkus und Batterien nicht in die Restmüll-Tonne geworfen werden dürfen, sondern als Sondermüll in Elektronikläden, in Wertstoffhöfen oder an Schadstoff-Mobilen entsorgt werden müssen, sollte man sie sie in auslaufsicheren Behältern aus Plaste, Glas oder Metall für die spätere Entsorgung lagern, am besten mit Sand dazwischen geschichtet. „Lithiumhaltige Batterien und Akkus sollten keinesfalls großer Hitze oder Wasser ausgesetzt werden“, empfiehlt Roland Pause. „Pole von solchen Batterien und Akkus sollten vor der Entsorgung abgeklebt werden.“ Autor: Heiko Weckbrodt

* Name von Verbraucherzentrale anonymisiert
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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