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Das iPhone zahlt den Kaffee

Arndt Hecker bezahlt im Dresdner Starbucks mit seinem NFC-Smartphone. Foto: Heiko Weckbrodt

Arndt Hecker bezahlt im Dresdner Starbucks mit seinem NFC-Smartphone. Foto: Heiko Weckbrodt

Vodafone startet in Dresden mobiles Bezahlen per NFC-Smartphone

Dresden, 3. April 2014: Bücher, Kaffees, Benzin und anderes kann man ab sofort in vielen Dresdner Läden, Restaurants und Tankstellen per Computertelefone (Smartphone) bezahlen: Einfach Handy an die Kasse halten und in Sekundenschnelle wird der Betrag von einem zuvor aufgeladenen Guthaben abgebucht. Diese neue Bezahlmethode per Nahfeldkommunikations-Chip (NFC) hat Vodafone jetzt gemeinsam mit Visa und weiteren Partnern in der sächsischen Landeshauptstadt gestartet.

1. Anlauf in Dresden war gescheitert

In Asien und Skandinavien ist diese komfortable und schnelle Technik bereits recht weit verbreitet. In Dresden hatte es bisher mit dem „Vierteldollar“ in der Neustadt zwar schon einmal ein lokal organisiertes NFC-Projekt fürs Bezahlen per Handy gegeben. Die Pulsnitzer Betreiberfirma „Secupay“ hatte das Projekt allerdings nach nur anderthalb Jahren Ende Februar 2013 wegen des hohen Aufwandes und rechtlicher Probleme eingestampft.

Vodafone-Werbevideo fürs NFC-Bezahlen:

Prognose: Smartphone wird bald zum Generalschlüssel

Mit Konzernen wie Vodafone und Visa im Rücken dürfte der neue Anlauf namens „Vodafone Wallet“ diesmal aber wohl mehr Dauer haben – und könnte zum längst erwarteten Durchbruch für diese Technologie in Deutschland führen: „In ein paar Jahren gehen wir alle nur noch mit dem Handy aus dem Haus und brauchen keine Geldbörse mehr mitzunehmen, keine Autoschlüssel“, ist Arndt Hecker, der für Vodafone die Werbetrommel für das Projekt rührt, überzeugt. Er verwies auf Beispiele wie die Autoteil-Flotte von BMW, deren Wagen von den Nutzern inzwischen auch per NFC-Smartphone geöffnet werden, auf Möbelhersteller, die Schränke mit NFC-Schloss entwickelt haben und ähnliche Trends.

Wie funktioniert’s?

Wie erwähnt, ist das Handy-Bezahlen in Dresden jetzt leider erst mal nur Vodafone-Kunden vorbehalten: Wer mitmachen will, muss sich die kostenlose „Vodafone-Wallet“-App auf sein Smartphone laden und kann seine SIM-Karte in Vodafone-Läden gegen eine NFC-fähige SIM umtauschen. Außerdem braucht man ein Smartphone mit NFC-Chip. Die sind in den Telefonen asiatischer Hersteller wie Samsung und HTC meist schon eingebaut. Wer ein iPhone oder ein Nokia 925, hat, bekommt von Vodafone einen NFC-Aufkleber. Bezahlt wird dann mit einer Art Vorbezahl-Kreditkarte (Prepaid), die übers Giro-Konto per Überweisung, Lastschrift oder Kreditkarte aufgetankt werden kann. Um zu bezahlen, muss das Smartphone nicht eingeschaltet sein: NFC aktiviert sich von selbst, wenn man es nahe genug an eine entsprechend gerüstete Kasse hält. Beträge über 25 Euro benötigen eine PIN-Eingabe. Die neue Bezahlmethode wird in Dresden zum Beispiel von der Kaffee-Kette Starbucks, der Buchkette Thalia, von McDonalds, Aral und anderen akzeptiert.

Kurztest bei Starbucks: Klappt

In einem ersten Oiger-Kurztest im Starbucks an der Prager Straße war der Latte auch tatsächlich per NFC-Handy zu haben – das Personal guckte zwar noch recht neugierig, Probleme gab es aber keine. „Toll, was alles so mit dem Smartphone heute möglich ist“, meinte eine der Damen am Tresen. Laut Vodafone sind inzwischen rund 40.00 Kassen mit NFC ausgestattet, neben Dresden machen zum Beispiel Düsseldorf, München, Hannover und Hamburg mit. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: News, Wirtschaft

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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.

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