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Kunststoff-Bildschirme: „Plastic Logic“ stoppt Fabrikneubau in Russland

 

Werden vorerst weiter nur bei Plastic Logic Dresden hergestellt: transparente und biegsame Kunststiff-Bildschirme. Abb.: PL

Werden vorerst weiter nur bei Plastic Logic Dresden hergestellt: transparente und biegsame Kunststoff-Bildschirme. Abb.: PL

Selenograd/Dresden, 5.7.2012: Der Kunststoff-Bildschirmhersteller „Plastic Logic“ (PL) hat den Bau seiner neuen Fabrik in Selenograd bei Moskau gestoppt. Das bestätigte der Dresdner PL-Manager Konrad Herre auf Anfrage. Als Grund nannte er das geänderte Geschäftsmodell des Unternehmens, das künftig nicht mehr selbst Lesegeräte für elektronische Bücher herstellen will, sondern seine biegsamen Farbbildschirme anderen Endprodukt-Herstellern verkaufen will – damit fällt die zunächst geplante Display-Massenproduktion in Dresden und Selenograd vorerst flach.

Damit bleibt die Dresdner Fabrik für das im Jahr 2000 im englischen Cambridge gegründete Unternehmen vorerst der einzige Massenproduktions-Standort. Allerdingss hat PL auch hier in den vergangenen Wochen Personal abgebaut – wieviel, wollte Herre nicht mitteilen. Allerdings hatte PL in Dresden zeitweise bis zu 200 Mitarbeiter gehabt, jetzt sind es laut Herre noch „160 bis 170“. Auch derzeit würden weiter Kollegen aus der Produktion in die Forschung und Kundenakquise umgesetzt, dieser Bereich soll noch ausgebaut werden.

Auf den Fabrikneubau in Selenograd hatte vor allem der neue Investor „Rusnano“ – eine Art staatlicher Technologiefonds in Russland ähnlich wie ATIC in Arabien – gedrängt. Die Bauvorbereitungen waren bereits abgeschlossen, als PL die Bremse zog – in einer gemeinsamen Entscheidung aller Investoren, wie Herre betonte. Heiko Weckbrodt

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt