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Zwei Drittel der Briten leiden unter Hightechgeißel Nomophobia

Der Schrecken unseres Zeitalters: Nomophobia - die Angst, kein funktionsfähiges Handy parat zu haben. Montage: hw

Der Schrecken unseres Zeitalters: Nomophobia - die Angst, kein funktionsfähiges Handy parat zu haben. Montage: hw

London, 18.2.2012: Eine neue schreckliche Geißel der Neuzeit greift in den Industrieländern um sich und hat bereits einen Großteil des Vereinigten Königreichs befallen: Zwei Drittel der Briten leiden unter „Nomophobia“ (No Mobile Phobia) – der panischen Angst, nicht per Handy erreichbar zu sein beziehungsweise telefonieren zu können. Das hat eine OnePoll-Umfrage im Auftrag der Firma „SecurEnvoy“ enthüllt.

Damit hat Nomophobia seit der „Erstentdeckung“ im Jahr 2008 weiter um sich gegriffen: Damals hatte das „UK Post Office“ bei einer Befragung ermittelt, dass 53 Prozent der Briten Angst haben, ihr Handy zu verlieren, zu vergessen, keinen Empfang zu haben, dass der Akku oder das Guthaben plötzlich leer sind – und taufte das Syndrom „Nomophobia“.

Wie die neue Umfrage nun gezeigt hat, befällt dieser Fluch vorzugsweise Frauen: Bei 70 Prozent der weiblichen, aber „nur“ 61 Prozent der männlichen Teilnehmer wurde Nomophobia diagnostiziert. All dies nimmt im Zuge des Smartphone-Booms dramatische Züge an, da sich immer mehr Menschen daran gewöhnen, mit den schönen neuen Computertelefonen auch ständig unterwegs im Internet zu surfen, sei es auf Ski-Gipfeln, beim Autofahrern oder bei Tauchgängen…

Über mögliche Infektionswege und Heilungswege ist bisher kaum etwas bekannt. Es ist allerdings anzunehmen, dass Suchttherapeuten insgeheim bereits an verhaltenstherapeutischen Ansätzen und Radikalkuren arbeiten („So, jetzt leg Dein Handy erst mal einen Meter weg… jetzt zwei… drei Meter…“ (Hammerschlag) „so, und jetzt ist dein Handy kaputt“).0

Die neue Umfrage wurde übrigens von einer Firma in Auftrag gegeben, die sich auf die Handy-Authentifizierung spezialisiert hat. Auch die Umfragemethode OnePoll ist irgendwie von der Branche: Dabei beantworten registrierte Internetteilnehmer gegen Entgelt massenhaft Umfragen (Was heißt: sie ist nicht wirklich repräsentativ). Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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